› Als Werkstoff ist Glas einer der ältesten und beliebtesten in der Menschheitsgeschichte: „Vom Alten Ägypten über das Römische Reich bis hin zur Glasproduktion in Venedig hat Glas eine lange Tradition“, erklärt Eva-Maria Günther von den Reiss-Engelhorn-Museen (rem), die zusammen mit Amélie Bannwart vom Museum für zeitgenössisches Design und angewandte Kunst in Lausanne (mudac) die Schau kuratiert. Im Museum Zeughaus wird ein Blick auf die jüngere Vergangenheit geworfen und eine Auswahl an hochkarätiger Glaskunst präsentiert. Kunst statt Kunsthandwerk„Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte eine Loslösung vom Kunsthandwerk und von der reinen Gebrauchsform ein. Künstlerinnen und Künstler entdeckten Glas für sich“, erklärt Günther. Neue Techniken kamen hinzu, die die Herstellung revolutionierten. Seit Mitte der 1960er-Jahre entstanden kleine Schmelzöfen, die den Künstlern eine hüttenunabhängige Verarbeitung des Materials ermöglichten. Die sogenannte Studioglasbewegung brachte vielfältige und phantasievolle Kunstwerke hervor, teils mit dekorativem, teils mit kritisch-gesellschaftspolitischem Charakter.Die Schau präsentiert 36 Exponate in schillernden Farbtönen. „Die Objekte bestechen durch ein breites Spektrum an Formen und offenbaren, wie unterschiedlich Künstler mit dem anspruchsvollen und ungewöhnlichen Material umgehen“, erklärt die Kuratorin. Aber nicht nur die Gestaltung verlangt dem Künstler hohes Können ab, sondern auch die Komposition der Farbe. Durch das Beimischen von Metalloxiden entstehen verschiedene Farbnuancen — von Königsblau über durchscheinendes Grün und sattes Orange bis zu feurigem Rot. Geometrisch und organisch, figurativ und abstraktDie ausgestellten Stücke stammen aus einer der bedeutendsten Sammlungen für moderne Glaskunst in Europa — der Glassammlung des mudac. Das Sammlerpaar Peter und Traudl Engelhorn hat sie über Jahrzehnte hinweg mit ausgeprägter Leidenschaft zusammengetragen. Vertreten sind Werke aus mehreren Jahrzehnten — von den ersten Anschaffungen von Peter und Traudl Engelhorn aus den 1960er-Jahren bis hin zu den jüngsten Erwerbungen des Museums. Genauso vielfältig sind die Erscheinungsformen der Werke, ob geometrisch oder organisch, ob figurativ oder abstrakt. „Die Arbeiten präsentieren die unterschiedlichsten Techniken der Glasverarbeitung“, erklärt Eva-Maria Günther. „Unter den Künstlern befinden sich große Namen der ersten Stunde, wie zum Beispiel Salvador Dali, der in den 1960er-Jahren für die Glasmanufaktur Daum Entwürfe erstellte, bis hin zu den einflussreichsten Künstlern unserer Zeit, wie Tobias Rehberger, Bruno Peinado oder Jeff Zimmermann.“‹Chromatik — Klang der Farbe in der modernen Glaskunst
bis 26. April 2020
Museum Zeughaus C5
www.rem-mannheim.deAusblick! Das Thema Glaskunst wird künftig in Mannheim fest verankert und erhält ein dauerhaftes Zuhause. Derzeit entsteht das neue Museum Peter und Traudl Engelhorn-Haus, das ein hochkarätiges Ausstellungsprogramm zu Glaskunst und Fotografie zeigen wird.
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Museum Zeughaus C5
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Reiss-Engelhorn-Museen
Die Reiss-Engelhorn-Museen sind ein international agierender Museumsverbund mit vier Ausstellungshäusern im Herzen Mannheims. Ihr breites Sammlungsspektrum und ihre Sonderausstellungen vermitteln kulturgeschichtliche Vergangenheit und Gegenwart. Außerdem werden drei Forschungseinrichtungen betrieben. Mit all diesen Aktivitäten haben sich die Reiss-Engelhorn-Museen weit über die Region hinaus einen Namen gemacht.
AdresseReiss-Engelhorn-Museen // Museum Weltkulturen D5 // 68159 Mannheim // Telefon: 0621 2933150 // E-Mail: reiss-engelhorn-museen@mannheim.de
ÖffnungszeitenDienstag bis Sonntag (auch an Feiertagen) 11–18 Uhr
Infoswww.rem-mannheim.de