Wie die Faust aufs Auge passt das Thema der 1. Biennale für Neue Musik in diese Zeit: konkrete Utopien. Unfreiwillig natürlich, denn wer konnte beim ersten Brainstorming vor drei Jahren schon etwas von Corona und den Folgen ahnen? Die erste Ausgabe des Festivals für zeitgenössische Musik musste vom Februar dieses Jahres in den Sommer verschoben werden. Dass tatsächlich binnen einer Woche ein Ausweichtermin gefunden wurde — ein kleines Wunder. Schließlich müssen für diese Biennale gleich sechs Akteure aus drei Städten der Kulturregion Rhein-Neckar zusammenfinden: das KlangForum und das Theater und Orchester aus Heidelberg, das Nationaltheater und die Gesellschaft für Neue Musik aus Mannheim, die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und das Ernst-Bloch-Zentrum aus Ludwigshafen. Im SchwebezustandTrotz Terminjonglage blickt Dominique Mayr, Mitinitiator der Biennale und Geschäftsführer des Heidelberger KlangForums, mit Optimismus in die Zukunft: „Nachdem wir die Biennale schweren Herzens verschieben mussten, befinden wir uns in einem Schwebezustand: Es könnte zeitnah wieder losgehen, wobei es nicht klar war, was das für uns konkret bedeutet.“ Da ein erneuter Aufschub aber keine Option war, wird das Festival nun in digitaler Form ausgerichtet, die Formate gehen dabei über bloßes Abfilmen hinaus. Ernst Bloch im FokusIm Fokus jeder Ausgabe steht eine prägende Persönlichkeit aus der Kulturregion. Den Anfang macht der Ludwigshafener Philosoph Ernst Bloch. „Er ist eine große, prägende Figur und das Ernst-Bloch-Zentrum war gleich Feuer und Flamme für die Idee“, erzählt Mayr. Im Festivalprogramm wird Blochs Philosophie in vielfältiger Form zu Klang: Die beiden Ensembles des KlangForums, die Schola Heidelberg (Foto) und das ensemble aisthesis, bringen insgesamt zwölf Werke von Sidney Corbett, Erik Oña und anderen zur Uraufführung. Zudem gastieren das Ensemble Modern und das ensemble risonanze erranti. Die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz verbindet Bloch und Beethoven. Und am Nationaltheater findet das Finale eines Kompositionswettbewerbs für eine Kammeroper statt. Darüber hinaus sind auch Vermittlungsformate wie ein Schülerworkshop vorgesehen. „Mit der Biennale wollen wir die zeitgenössische Musik in der Kulturregion Rhein-Neckar sichtbarer und hörbarer machen“, sagt Mayr. „Es gibt hier verschiedene Institutionen, die sich im Bereich der Neuen Musik bewegen und die gemeinsam eine ganz andere Schlagkraft entfalten. Es geht um das Miteinander, das durch Corona sogar intensiver gelebt wird“, resümiert Mayr. Die Pandemie schweißt zusammen.
Biennale für Neue Musik
25.06.–04.07.2021
verschieden Spielort in der Kulturregion Rhein-Neckar
www.biennale-neue-musik.de
Biennale für Neue Musik
25.06.–04.07.2021
verschieden Spielort in der Kulturregion Rhein-Neckar
www.biennale-neue-musik.de
Bildnachweis:
Thilo RossBiennale für Neue Musik
Die 1. Biennale für Neue Musik der Metropolregion Rhein-Neckar „Konkrete Utopien“ findet in den Städten Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen statt. Für das Festival kooperieren sechs Akteure der Kulturregion Rhein-Neckar: das Ernst-Bloch-Zentrum der Stadt Ludwigshafen, die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, die Gesellschaft für Neue Musik Mannheim, das Nationaltheater Mannheim, das KlangForum Heidelberg swoeisowie das Theater und Orchester Heidelberg. Auf dem Programm stehen zwölf Uraufführungen, eine Erstaufführung sowie ein Begleitprogramm aus Vorträgen, Workshops, einem Kompositionswettbewerb und Vermittlungsformaten.
TerminFR 25. Juni bis SO 04. Juli 2021
AdresseBiennale für Neue Musik // c/0 Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz // Intendant Beat Fehlmann // Heinigstraße 40 // 67059 Ludwigshafen // Telefon: 0621 59909 0 // E-Mail: info@staatsphilharmonie.de