› Sie sind seit neun Jahren Generalmusikdirektor der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Wie ist es für Sie, nach so langer Zeit zu gehen?
Die neun Jahre waren eine tolle Zeit. Ich freue mich natürlich auf neue Aufgaben, aber ich genieße auch jede Woche, die
ich noch zusammen mit dem Orchester habe. Insofern: ein lachendes und ein weinendes Auge.Gibt es Konzerte, die Sie besonders in Erinnerung haben?
Es gibt wahnsinnig viele. Wir haben so viel Repertoire gespielt — Beethoven, Brahms, Bruckner, Schubert, Schumann. Jeder, der mich gut kennt, weiß, dass so etwas wie der Bruckner mir sehr am Herzen liegt. Da gab es ganz große Momente. Und wir haben tolle Konzerte auch außerhalb unseres normalen Gebiets gespielt. Ich erinnere mich an ein wunderbares Konzert im Musikverein in Wien. Aber auch an kleinere Sachen, die viel Freude bereitet haben. Zum Beispiel?
Bei „Modern Times“ gab es ein Konzert im Capitol in Mannheim — Jazz und Brandenburgische Konzerte von Bach. Es spielten abwechselnd die Big Band und das Barockorchester. Wenn während der Klavierkadenz im fünften Brandenburgischen Konzert die Jazz-Fans anfangen, zu applaudieren und den Pianisten anzufeuern, dann hat man das Gefühl, das Konzept ist aufgegangen.Was schätzen Sie an der Kulturlandschaft hier in der Metropolregion und speziell in Ludwigshafen?
Grundsätzlich finde ich die Möglichkeiten, die wir hier in der Metropolregion haben, schon toll. Es gibt tolle Aufführungsorte — leider aber keinen Konzertsaal, in dem die Staatsphilharmonie als Hausorchester verankert ist. Es ist schade, dass die Staatsphilharmonie wohl bis auf Weiteres ein Reiseorchester bleiben wird. Einen regelmäßigen Ort zu haben, ist für die Qualität eines Orchesters einfach sehr wichtig.Wie werden Sie sich musikalisch verabschieden?
Wir kommen dieses Jahr zurück zu den Wurzeln. Ich habe mit Beethoven und Haydn angefangen und dieses Jahr spielen wir wieder relativ viel Beethoven. Auch um zu genießen, was wir geleistet haben. Es ist doch ein sehr großer Unterschied, wie
wir die Beethoven-Sinfonien vor acht Jahren gespielt haben
und wie wir sie jetzt spielen. Ich sehe es als Möglichkeit, für mich selbst und für das Publikum, ein Resümee zu ziehen. Und es wird das Musikfest in Speyer geben, wo wir unter anderem ein wenig Opernmusik spielen. Wir haben damals mit dem Ring
des Nibelungen angefangen. Insofern schließt sich der Kreis. Was ist das Besondere am Musikfest in Speyer?
Wir wollten damals für das Orchester ein Sommerfestival initiieren, wie es viele große Orchester haben — Boston zum Beispiel mit Tanglewood. Ob das in Speyer jetzt so ist wie in Tanglewood, das kann ich nicht sagen. Aber die Konzerte dort in den Kirchen sind toll. Dass verschiedenste Gruppen des Orchesters dort zu hören sein werden — kammermusikalisch,
in unterschiedlichen Variationen –, ist ein schöner Abschluss der Spielzeit. Darauf freue ich mich. ‹Musikfest Speyer
28. Juni bis 01. Juli 2018
Gedächtniskirche, Kinder- und Jugendtheater, Historischer Ratssaal
www.staatsphilharmonie.de
Fotonachweise
Preview/Aufmacher: Susanne Diesner
Die neun Jahre waren eine tolle Zeit. Ich freue mich natürlich auf neue Aufgaben, aber ich genieße auch jede Woche, die
ich noch zusammen mit dem Orchester habe. Insofern: ein lachendes und ein weinendes Auge.Gibt es Konzerte, die Sie besonders in Erinnerung haben?
Es gibt wahnsinnig viele. Wir haben so viel Repertoire gespielt — Beethoven, Brahms, Bruckner, Schubert, Schumann. Jeder, der mich gut kennt, weiß, dass so etwas wie der Bruckner mir sehr am Herzen liegt. Da gab es ganz große Momente. Und wir haben tolle Konzerte auch außerhalb unseres normalen Gebiets gespielt. Ich erinnere mich an ein wunderbares Konzert im Musikverein in Wien. Aber auch an kleinere Sachen, die viel Freude bereitet haben. Zum Beispiel?
Bei „Modern Times“ gab es ein Konzert im Capitol in Mannheim — Jazz und Brandenburgische Konzerte von Bach. Es spielten abwechselnd die Big Band und das Barockorchester. Wenn während der Klavierkadenz im fünften Brandenburgischen Konzert die Jazz-Fans anfangen, zu applaudieren und den Pianisten anzufeuern, dann hat man das Gefühl, das Konzept ist aufgegangen.Was schätzen Sie an der Kulturlandschaft hier in der Metropolregion und speziell in Ludwigshafen?
Grundsätzlich finde ich die Möglichkeiten, die wir hier in der Metropolregion haben, schon toll. Es gibt tolle Aufführungsorte — leider aber keinen Konzertsaal, in dem die Staatsphilharmonie als Hausorchester verankert ist. Es ist schade, dass die Staatsphilharmonie wohl bis auf Weiteres ein Reiseorchester bleiben wird. Einen regelmäßigen Ort zu haben, ist für die Qualität eines Orchesters einfach sehr wichtig.Wie werden Sie sich musikalisch verabschieden?
Wir kommen dieses Jahr zurück zu den Wurzeln. Ich habe mit Beethoven und Haydn angefangen und dieses Jahr spielen wir wieder relativ viel Beethoven. Auch um zu genießen, was wir geleistet haben. Es ist doch ein sehr großer Unterschied, wie
wir die Beethoven-Sinfonien vor acht Jahren gespielt haben
und wie wir sie jetzt spielen. Ich sehe es als Möglichkeit, für mich selbst und für das Publikum, ein Resümee zu ziehen. Und es wird das Musikfest in Speyer geben, wo wir unter anderem ein wenig Opernmusik spielen. Wir haben damals mit dem Ring
des Nibelungen angefangen. Insofern schließt sich der Kreis. Was ist das Besondere am Musikfest in Speyer?
Wir wollten damals für das Orchester ein Sommerfestival initiieren, wie es viele große Orchester haben — Boston zum Beispiel mit Tanglewood. Ob das in Speyer jetzt so ist wie in Tanglewood, das kann ich nicht sagen. Aber die Konzerte dort in den Kirchen sind toll. Dass verschiedenste Gruppen des Orchesters dort zu hören sein werden — kammermusikalisch,
in unterschiedlichen Variationen –, ist ein schöner Abschluss der Spielzeit. Darauf freue ich mich. ‹Musikfest Speyer
28. Juni bis 01. Juli 2018
Gedächtniskirche, Kinder- und Jugendtheater, Historischer Ratssaal
www.staatsphilharmonie.de
Fotonachweise
Preview/Aufmacher: Susanne Diesner
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ist das größte und bedeutendste Orchester des Bundeslandes. Seinen Sitz hat es in Ludwigshafen und gehört zu den vielseitigsten Sinfonieorchestern der Metropolregion Rhein-Neckar mit einer großen Bandbreite, die von Sinfonik über Musiktheater bis hin zu Filmmusik reicht. Mit ihrem Programm von 110 Konzerten an 20 verschiedenen Spielorten und mit fast 90 Künstlern aus aller Welt erreicht die Staatsphilharmonie Menschen jeden Alters zwischen Mainz und Karlsruhe, zwischen Heidelberg und Trier. Die hervorragende künstlerische Qualität des Orchesters beweisen unter anderem auch die zahlreichen Auszeichnungen. So wurde die Staatsphilharmonie 2015 mit dem ECHO Klassik in der Kategorie „Orchester des Jahres” ausgezeichnet, ihr Konzertangebot wurde zudem in der Saison 2016/2017 vom Deutschen Musikverleger-Verband als „Bestes Konzertprogramm“ prämiert.
AdresseDeutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz // Heinigstraße 40 // 67059 Ludwigshafen // Telefon: 0621 59909-0 // E-Mail: info@staatsphilharmonie.de