Nibelungenmuseum Worms

Auf einer Wellenlänge mit Wagner

› Die Sonne geht auf, ihre Strahlen dringen durch die Fluten des Rheins und treffen auf das Gold auf dem Grund des Flusses. „Lugt, Schwestern! Die Weckerin (die Sonne) lacht in den Grund“, macht Woglinde ihre beiden Schwestern Wellgunde und Floßhilde auf das grandiose Naturschauspiel aufmerksam. Jetzt tanzen und singen die drei Rheintöchter durch das Wasser, dazu flirrende Musik.

Mario Adorf erzählt die Nibelungen

Diese instrumentierte und gesungene Liebe der Rheintöchter zur vermeintlich unberührten Natur bildet zusammen mit 16 weiteren Musikbeispielen das Kernstück der neuen Erlebnistour zu Richard Wagners Oper „Der Ring des Nibelungen“. In Zukunft besteht im Nibelungenmuseum die Möglichkeit, zwischen zwei Varianten auszuwählen: Die „klassische“ Tour vermittelt die von Mario Adorf erzählte und kommentierte hochmittelalterliche Nibelungensage des anonymen Dichters. Die neue musikalische Alternative beschäftigt sich mit Wagners monumentalem Werk.

Begehbares Hörbuch

Schon immer versteht sich das Nibelungenmuseum, das 2001 in zwei Türmen der stauferzeitlichen Wormser Stadtmauer eröffnet wurde, als begehbares Hörbuch. Im sogenannten Sehturm hängt ein monumentales goldenes Zepter — auch „Rütelin“ genannt –, das mit schier unendlich vielen Reproduktionen von Gemälden, Stichen, propagandistischen Plakaten und Fotos von Operninszenierungen bestückt ist. Im zweiten Turm, dem „Hörturm“, ist dagegen die fiktive Schreibstube des anonymen Dichters aus der Stauferzeit untergebracht. Die Besucher können dort Passagen des Originaltextes hören.

Requisiten, Puppen und Masken

Dass jetzt ein noch stärkerer Fokus auf Wagners Ring liegt, ist auch dem international bekannten Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner Achim Freyer zu verdanken. Er inszenierte mit Blick auf das Wagner-Jubiläum 2013 dessen Tetralogie am Mannheimer Nationaltheater. „Damals entstand in unseren Köpfen die Idee zu einer Kooperation“, erinnert sich Kuratorin Ulrike Standke.

Kurze Zeit später war es so weit: Seit 2014 präsentieren die Museumsmacher in Worms Requisiten, Puppen und Masken aus der Mannheimer Inszenierung. Und bei der neuen Erlebnistour dürfen es sich die Besucher nun auf Bühnenelementen aus der Mannheimer Inszenierung bequem machen, die Augen schließen und der Musik lauschen: „Weia! Waga! Woge, du Welle!“ ‹


Neue Nibelungen-Hörtour
ab 25. November 2017
Nibelungenmuseum, Worms
Dienstag bis Freitag 10–17 Uhr, Samstag & Sonntag 10–18 Uhr
www.nibelungenmuseum.de

Nibelungenmuseum Worms

Das Nibelungenmuseum an der Wormser Stadtmauer inszeniert mit moderner Multimedia-Technologie und Mediaguides in mehreren Sprachen die berühmte Heldensage und deren Entstehung. Wer sich noch intensiver mit dem Thema befassen möchte, der steigt hinab ins Mythenlabor und taucht ein in das Reich der Nibelungen und die unendliche Welt der Mythen und Sagen, die hier mit Flashfilmen und Kurzdokus präsentiert werden. Um dem Reichtum und der Vielfalt des Nibelungenlieds zu entsprechen, bietet das Nibelungenmuseum regelmäßige Aktivitäten, museumspädagogische Aktionen sowie Sonderveranstaltungen. Auch wechselnde Präsentationen und Installationen zu unterschiedlichen Themen, die im Zusammenhang mit dem Nibelungenlied stehen, bereichern das Angebot.
AdresseNibelungenmuseum // Fischerpförtchen 10 // 67547 Worms // Telefon: 06241 853-4120 // E-Mail: nibelungenmuseum@worms.de // Facebook: @NibelungenmuseumWorms
ÖffnungszeitenDienstag bis Freitag 10–17 Uhr // Samstag, Sonntag und Feiertag 10 - 18 Uhr // Montag geschlossen
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