Karl-Jaspers-Ausstellung

Jaspers in Heidelberg

„Berichten könnte ich von Heidelbergern, den guten Menschen, die meiner jüdischen Frau, wo sie konnten, halfen, und sie in Notaugenblicken versteckten“, erinnerte sich Karl Jaspers 1961 in einer Tonaufnahme. Während der NS-Zeit wohnte das Ehepaar in der Plöck, Hausnummer 66, wo heute die evangelische Studierendengemeinde untergebracht ist. Nachbarn versorgten die beiden mit Lebensmitteln und dem Nötigsten. Insgesamt lebte der bedeutende Philosoph mehr als 40 Jahre in Heidelberg und lehrte an der Universität, bis er 1937 wegen seiner jüdischen Frau zwangsweise in den Ruhestand versetzt wurde. Vor 50 Jahren starb der gebürtige Oldenburger in Basel.

In Gedenken daran haben Geschichtsstudenten eine Kabinettausstellung konzipiert, die Jaspers’ Heidelberger Zeit thematisiert. Gezeigt werden Dokumente von dem und über den berühmten Denker, die im Archiv der Universität aufbewahrt werden. Flankiert wird die Ausstellung von verschiedenen Veranstaltungen. Am 14. Oktober zum Beispiel lesen Schauspieler des Theaters Heidelberg im Museum Haus Cajeth aus dem Briefwechsel von Karl Jaspers und Hannah Arendt.

Karl Jaspers
bis 31.12.2019
Foyer des Universitätsarchivs Heidelberg
Akademiestraße 4-8, 69117 Heidelberg
Dienstag & Mittwoch 9–18 Uhr, Donnerstag 9–12.30 Uhr
www.uni-heidelberg.de
Bildnachweis:
Universitätsarchiv Heidelberg

Universitätsarchiv Heidelberg

Was der erste Rektor Marsilius von Inghen am 8. Februar 1388 — kaum zwei Jahre nach Gründung der Universität Heidelberg — mit einer kleinen Kiste (parva archella) innerhalb der Universitätstruhe (archa universitatis) hinter dem Hauptaltar der Heiliggeist-Kapelle begann, hat bis heute nichts von seiner Relevanz verloren. Die Aufgabe des Universitätsarchivs besteht in der Aufbewahrung jener Dokumente, die wesentliche Aspekte der Universitätsgeschichte dokumentieren und die bis in das 13. Jahrhundert zurückreichen. Aktuell umfasst der Archivbestand etwa 6.000 Regalmeter. Durch die Erschließung und Aufbereitung seiner Quellen, durch Vorträge und Publikationen, Tagungen und Ausstellungen, Seminarveranstaltungen und Aktionstage wirkt das Archiv an der Erforschung und Vermittlung der Geschichte der Universität — und damit auch der Stadt Heidelberg — mit.
AdresseAkademiestraße 4-8 // 69117 Heidelberg // Telefon: 06221 54-7542 // E-Mail: archiv@urz.uni-heidelberg.de
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