› Eine Besucherschlange vor einem Nachtclub, eine Gruppe von Menschen, die im Schatten der Bäume döst, ein vom Alltag gezeichnetes Wohnzimmer — Schnappschüsse, könnte man meinen. Doch so sorgfältig durchkomponiert, dass sehr schnell klar wird: Hier ist nichts dem Zufall überlassen. Jeff Wall ist einer der bedeutendsten Fotokünstler des 20. Jahrhunderts. Die erste große Sonderausstellung „Jeff Wall. Appearance“ in der neuen Kunsthalle Mannheim widmet sich dem Werk des 1946 in Vancouver geborenen Künstlers.
Referenzen auf Literatur, Film und vor allem auf die Kunst sind charakteristisch für die Werke des studierten Kunsthistorikers. Wie etwa beim abgebildeten „Tattoos and Shadows“ (2000), bei dem der Gedanke an Edouard Manets ikonisches „Frühstück im Grünen“ nicht fern ist. Walls Markenzeichen, mit denen er in den 1970er-Jahren seinen Ruhm begründete, sind großformatige Dialeuchtkästen, die an Film-Stills erinnern. Sie sind in der Mannheimer Ausstellung ebenso zu finden wie jüngere Werke. In der aktuellen Werkschau kommt die Mehrdeutigkeit des Begriffs „Erscheinung“ mit dem vom Künstler gewählten Ausstellungstitel „Appearance“ zum Ausdruck. Damit verfolgt Jeff Wall eine dem fotografischen Bild technisch und metaphorisch zugeschriebene Eigenschaft. Darüber hinaus spielt der Titel auf die Frage nach der Wirklichkeit im Bild und ihrer Inszenierung an.
Aus dem Atelier des Künstlers und von internationalen Leihgebern wurden über dreißig Werke aus verschiedenen Schaffensperioden ausgewählt. Jüngere Fotografien werden zusammen mit frühen Schlüsselwerken wie etwa „Picture for Women“ (1979) in thematischen Kontexten präsentiert und schaffen so einen neuen Blick auf das Werk. Der Großteil der ausgestellten Werke stammt aus den vergangenen zwanzig Jahren.
Die Schau hat die Kunsthalle Mannheim zusammen mit dem Mudam Luxembourg (Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean) konzipiert, wo sie im Anschluss gezeigt wird. In sechs Räumen auf knapp 900 Quadratmetern konzentriert sie sich auf zentrale Elemente in der Arbeit von Jeff Wall. Das Rätselhafte und das Groteske, Bild-im-Bild-Beziehungen, Menschen im Interieur, Sprache und Geste sowie Rollenspiel und Interaktion sind wichtige thematische Orientierungspunkte. ‹
Jeff Wall. Appearance
02. Juni bis 09. September 2018
Kunsthalle Mannheim
www.kuma.art
Referenzen auf Literatur, Film und vor allem auf die Kunst sind charakteristisch für die Werke des studierten Kunsthistorikers. Wie etwa beim abgebildeten „Tattoos and Shadows“ (2000), bei dem der Gedanke an Edouard Manets ikonisches „Frühstück im Grünen“ nicht fern ist. Walls Markenzeichen, mit denen er in den 1970er-Jahren seinen Ruhm begründete, sind großformatige Dialeuchtkästen, die an Film-Stills erinnern. Sie sind in der Mannheimer Ausstellung ebenso zu finden wie jüngere Werke. In der aktuellen Werkschau kommt die Mehrdeutigkeit des Begriffs „Erscheinung“ mit dem vom Künstler gewählten Ausstellungstitel „Appearance“ zum Ausdruck. Damit verfolgt Jeff Wall eine dem fotografischen Bild technisch und metaphorisch zugeschriebene Eigenschaft. Darüber hinaus spielt der Titel auf die Frage nach der Wirklichkeit im Bild und ihrer Inszenierung an.
Aus dem Atelier des Künstlers und von internationalen Leihgebern wurden über dreißig Werke aus verschiedenen Schaffensperioden ausgewählt. Jüngere Fotografien werden zusammen mit frühen Schlüsselwerken wie etwa „Picture for Women“ (1979) in thematischen Kontexten präsentiert und schaffen so einen neuen Blick auf das Werk. Der Großteil der ausgestellten Werke stammt aus den vergangenen zwanzig Jahren.
Die Schau hat die Kunsthalle Mannheim zusammen mit dem Mudam Luxembourg (Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean) konzipiert, wo sie im Anschluss gezeigt wird. In sechs Räumen auf knapp 900 Quadratmetern konzentriert sie sich auf zentrale Elemente in der Arbeit von Jeff Wall. Das Rätselhafte und das Groteske, Bild-im-Bild-Beziehungen, Menschen im Interieur, Sprache und Geste sowie Rollenspiel und Interaktion sind wichtige thematische Orientierungspunkte. ‹
Jeff Wall. Appearance
02. Juni bis 09. September 2018
Kunsthalle Mannheim
www.kuma.art
Bildnachweis:
Jeff Wall, „Tattoos and Shadows“, 2000; "Picture for Women", 1979; "A view from an apartment", 2004-2005; After „Invisible Man“ by Ralph Ellison, the Prologue, 1999-2001; "In front of a nightclub", 2006 courtesy by the artist © Jeff WallKunsthalle Mannheim
Die Kunsthalle Mannheim zählt mit ihren Spitzenwerken von Edouard Manet bis Francis Bacon und ihrem Skulpturenschwerpunkt zu den renommiertesten Sammlungen von deutscher und internationaler Kunst der Moderne und der Gegenwart. Hochkarätige Sonderschauen internationaler zeitgenössischer Kunst vervollständigen das Ausstellungsprogramm. Gezeigt werden sie im Kerngebäude, dem imposanten, frisch sanierten Jugendstilbau von Hermann Billing aus dem Jahre 1907. Bis 2017 entsteht außerdem ein zukunftsweisender Neubau, der die Ausstellungsfläche um rund 1.300 Quadratmetern erweitert.
AdresseKunsthalle Mannheim // Friedrichplatz 4 // 68165 Mannheim // Tel. 0621 293 6413 // kunsthalle@mannheim.de
ÖffnungszeitenDienstag bis Sonntag 10–18 Uhr, Mittwoch 10–20 Uhr, 1. Mittwoch im Monat 18-22 Uhr (freier Eintritt)
Infoskuma.art