› Das Bild des von der RAF entführten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer, die einstürzenden Twin Towers oder die Stürmung des Capitols der Trumpisten mit Flaggen und Fellmützen. Wie gelingt es Propaganda und Bildern terroristischer Akte, sich tief ins kollektive Bewusstsein ganzer Generationen zu graben und das gesellschaftspolitische Klima nachhaltig zu beeinflussen? Und wie geht die Kunst mit dieser Macht der Bilder um? RAF, NSU und IS stehen für terroristische Gruppen, deren extremistische Propaganda und politische Gewalt die bildenden Künste zu entschiedenen Reaktionen herausfordern. Die Ausstellung „MINDBOMBS“ eröffnet eine hochaktuelle künstlerische Perspektive auf die Geschichte und politische Ikonografie des modernen Terrorismus.
„Mindbombs ist eigentlich ein Begriff aus der Werbebranche“, erklärt Kurator Sebastian Baden. „Wir nehmen ihn als Ausgangspunkt für diese Schau, die deutlich machen möchte, wie sich Terrorismus mediale Repräsentationen zunutze macht, um große Reichweite zu erlangen und heftige Emotionen bei den Betroffenen hervorzurufen.“ Erstmals werden in drei Sektionen vergleichend die Effekte des linksextremen, des rechtsextremen und des dschihadistischen Terrorismus auf die visuelle Kultur untersucht. 20 Jahre nach dem 11. September 2001 und zehn Jahre nach der Entdeckung des NSU widmet sich die Ausstellung dem Kampfbegriff „Terrorismus“ und stellt die Macht der Gewalt kritisch dar. Gezeigt werden Arbeiten von Künstler*innen wie Kader Attia, Forensic Architecture, Khalid Albaih, Christoph Draeger, Olaf Metzel, Almut Linde, Henrike Naumann und Gerhard Richter. ‹MINDBOMBS — Visuelle Kulturen politischer Gewalt
bis 24. April 2022
Kunsthalle Mannheim
www.kuma.art
bis 24. April 2022
Kunsthalle Mannheim
www.kuma.art
Bildnachweis:
Gerhard Richter, September, 2009. Gerhard Richter Archiv, Staatliche Kunstsammlungen Dresden© Gerhard Richter 2021 (0145)
Kunsthalle Mannheim
Die Kunsthalle Mannheim zählt mit ihren Spitzenwerken von Edouard Manet bis Francis Bacon und ihrem Skulpturenschwerpunkt zu den renommiertesten Sammlungen von deutscher und internationaler Kunst der Moderne und der Gegenwart. Hochkarätige Sonderschauen internationaler zeitgenössischer Kunst vervollständigen das Ausstellungsprogramm. Gezeigt werden sie im Kerngebäude, dem imposanten, frisch sanierten Jugendstilbau von Hermann Billing aus dem Jahre 1907. Bis 2017 entsteht außerdem ein zukunftsweisender Neubau, der die Ausstellungsfläche um rund 1.300 Quadratmetern erweitert.
AdresseKunsthalle Mannheim // Friedrichplatz 4 // 68165 Mannheim // Tel. 0621 293 6413 // kunsthalle@mannheim.de
ÖffnungszeitenDienstag bis Sonntag 10–18 Uhr, Mittwoch 10–20 Uhr, 1. Mittwoch im Monat 18-22 Uhr (freier Eintritt)
Infoskuma.art