Nachhaltigkeit in Kunst & Kultur — was heißt das eigentlich? Wie produzieren wir nachhaltig? Was können Künstler*innen tun? Und wie gehen wir die Transformation gemeinsam an? Das Denkfest 2023 lädt Akteur*innen aus Wirtschaft, Politik und Kultur, Künstler*innen sowie interessierte Bürger*innen dazu ein, sich auf dem Gelände der BUGA 23 gemeinsam genau diesen Fragen zu widmen. Dabei fokussieren sich die Teilnehmenden nicht nur auf Umwelt und Klima, sondern schauen auch auf Nachhaltigkeit in den Bereichen Finanzierung und Förderung und fragen danach, wie Organisations- und Infrastrukturen sowie Kommunikation und Beziehungen zum Publikum nachhaltig gestaltet werden können.

Eins steht fest: Es müssen neue Formen des Denkens, Handelns und Vernetzens her. Dazu lädt das Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar in Kooperation mit der KulturRegion Karlsruhe und der BUGA 23 ein. Beim Denkfest soll es darum gehen, gemeinsam Orientierung, neue Verbindungen und konkrete Handlungsmöglichkeiten zu schaffen, um Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur weiter zu verankern.
Dafür stehen verschiedene Punkte auf dem Tagungsprogramm. Zum Beispiel ein Panel mit der simbabwischen Autorin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga, die 2021 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhielt. Im Kontext der nachhaltigen Entwicklung und der Dekolonisierung nimmt sie die unterschiedlichen Perspektiven aus dem globalen Norden und dem globalen Süden in den Blick. Diskutiert werden Fragen und Möglichkeiten, um kulturelle Prämissen und Versprechen zu überdenken. In der Best-Practice-Vorstellung „Communities of the Future“ am Beispiel der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz geht es darum, wie möglichst viele Menschen an einem Musikerlebnis teilhaben können — und zwar nicht nur in neuen Veranstaltungsformaten, sondern ganz grundlegend und zusammenarbeitend. „Vom Sinfonieorchester zum Kompetenzzentrum für Musik“ lautet der Projekttitel des aktuellen Veränderungsprozesses der Staatsphilharmonie, bei dem eine neue Partnerschaft zwischen Publikum und Kulturinstitution im Mittelpunkt steht. Alles steht auf dem Prüfstand: Müssen Kulturorte offener gestaltet werden? Werden sie Orte der kulturellen Teilhabe? Leidet die künstlerische Qualität, wenn nicht mehr „von oben herab“ kuratiert wird? Welche Erwartungen hat das Publikum?

Ein Höhepunkt — und auch für alle Tagesbesucher*innen der BUGA 23 ohne Denkfest-Teilnahme zu erleben — ist sicherlich das „Klimakonzert“ des Orchesters des Wandels. Unter dem Titel „Notfallpatient Erde“ entsteht ein Gesamtkunstwerk, in dem in einer Kombination aus Musik, Bildern und Texten der Frage nachgegangen wird: Was sagt die Wissenschaft über die Klimakrise und wie würde verantwortungsvolles Handeln aussehen? Die Kombination der Musik Wolfgang Amadeus Mozarts, Olivier Messiaens und anderer mit poetischen Texten des Astrophysikers und Wissenschaftsjournalisten Harald Lesch sowie berührenden Bildern unseres Planeten ist eine Sinne und Geist gleichermaßen ansprechende Performance, die nachdenklich macht und die Sehnsucht nach dem Schutz der Erde wachrufen soll. ‹

Termine:
– Orchester des Wandels: Klimakonzert „Notfallpatient Erde“, 28. Juni 2023, 19 Uhr, Festhalle Baumhain
– Sustainable Relations Worldwide, Impuls und Panel mit Tsitsi Dangarembga, 29. Juni 2023, 10 Uhr, Pavillon der Metropolregion Rhein-Neckar
Das Klimakonzert und das Panel sind auch ohne Denkfest-Anmeldung für alle interessierten BUGA-Besucher*innen offen.

Denkfest 2023: Kunst heißt verändern
28. und 29. Juni 2023
BUGA 23-Gelände, Spinelli und Luisenpark
www.denkfest-rhein-neckar.de
Teilnahme mit vorheriger Anmeldung