Der Pharao galt als Halbgott.
Die ägyptische Gesellschaft war streng hierarchisch organisiert und der Pharao bildete das Zentrum. Er wurde als Verkörperung des Gottes Horus auf Erden gesehen, später zudem als Sohn des Sonnengottes Re oder des Amun. Als Mittler zwischen Götterwelt und Menschen sah man in seiner Person göttliche und menschliche Aspekte vereinigt. Es war Aufgabe des Königs, die Weltordnung Maat aufrechtzuerhalten und täglich zu erneuern. Hierzu führte der Pharao unter anderem in den Tempeln Rituale vor den Kultbildern der Götter durch. Mit Bauprojekten und Feldzügen erweiterte er die von ihm beherrschte Welt. Der König trug übrigens viele Namen. „Pharao“ ist dabei nur eine Bezeichnung unter vielen und bedeutet so viel wie „Großer Palast“.Die Hieroglyphen zählen zu den ältesten Schriften.
Die ägyptische Hieroglyphenschrift wurde um 3.200 vor Christus zuerst für Verwaltungszwecke eingesetzt und blieb im religiösen Kontext bis ins 4. Jahrhundert nach Christus in Gebrauch. Hieroglyphen wurden hauptsächlich für repräsentative und religiöse Inschriften auf Tempeln, Gräbern, Statuen und Särgen verwendet. In einer aus den Hieroglyphen abgeleiteten Schreibschrift, dem Hieratischen, verfasste man vor allem administrative Dokumente und alltägliche Notizen sowie literarische Texte. Sie wurden auf Papyri oder Scherben geschrieben. Um 650 v. Chr. entstand mit dem Demotischen eine stärker abstrahierte Schreibschrift. Bier war Grundnahrungsmittel.
Brot und Bier aus Gerste und Emmer, einer Weizenart, waren die wichtigsten Grundnahrungsmittel. Einfache Arbeiter ernährten sich davon genauso wie hohe Beamte. Texte, bildliche Darstellungen und archäologische Funde verweisen auf zahlreiche Brot- und Biersorten. So haben sich Biergefäße insbesondere in den Gräbern aus dem Alten Reich in großer Zahl erhalten. Brauereien befanden sich stets in der Nähe von Bäckereien, da als Ausgangsprodukt für ägyptische Biere wohl zerkleinerte Fladenbrote benutzt wurden. Als weiterer wichtiger Grundstoff dienten Früchte wie Datteln oder Feigen, da sie die Hefekulturen für die Gärung lieferten.Die Ägypter liebten Kosmetik.
Kosmetikartikel spielten eine große Rolle im Alltag, im Kult sowie als Grabbeigaben. Salben, Öle, Duftstoffe und Schminke dienten neben der Verschönerung auch medizinischen Zwecken, da sie zum Teil antiseptisch wirkten. Neben tierischen und pflanzlichen Fetten gehörten Blüten, Früchte und Gewürze zu den wichtigsten Inhaltsstoffen. Regeneration und lebenspendende Energien schrieb man etwa dem blauen Lotus zu. Zur Herstellung der schwarzen oder grünen Augenschminke verwendete man Bleierz und Malachit, die zu Pulver zermahlen und mit Ölen und Bienenwachs vermischt wurden. Salben und Öle für die Körperpflege dienten dem Schutz der Haut, wobei sogar Rezepturen für Anti-Aging-Mittel überliefert sind.Pathologie gab es schon im Alten Ägypten.
In Ägypten war das Weiterleben im Jenseits unmittelbar an den Erhalt des Körpers gebunden. Entscheidend für die Konservierung eines Körpers ist die Entfernung der inneren Organe, da diese maßgeblich zur Zersetzung beitragen. Durch einen Bauchschnitt nahm man diese heraus und verwahrte sie in separaten Kultgefäßen. Das Herz, nach altägyptischem Verständnis der Sitz der Seele und des Verstandes, verblieb zumeist im Körper. Anschließend reinigte man den Leichnam und trocknete ihn über mehrere Wochen mit Natronsalz aus. Der ausgetrocknete Körper wurde mit Salben, Parfümölen und Konservierungsharzen behandelt und dann in lange Leinenstreifen eingewickelt. Häufig legte man dabei Schmuckstücke und schützende Amulette auf den Körper.
Mit Originalen aus vier Jahrtausenden illustriert die Dauerausstellung das Leben im Alten Ägypten — vom Alltag über die Stellung des Pharaos bis hin zu Totenkult und Götterwelt. Publikumslieblinge sind die Inszenierung der Sargkammer des Sennefer sowie ein Entdecker-Raum mit Mitmach-Stationen für Kinder und Familien.
Museum Weltkulturen D5, www.rem-mannheim.de
Marc Erwin Babej: Yesterday — Tomorrow
Mit „Yesterday — Tomorrow“ haucht der Fotokünstler Marc Erwin Babej der altägyptischen Kunst neues Leben ein. Er nimmt die komplexe Bildsprache des antiken Ägypten auf und adaptiert ihre Besonderheit: die simultane Darstellung des menschlichen Körpers in Frontal- und Seitenansicht.
15. März bis 28. Juni 2020, Museum Weltkulturen D5, www.rem-mannheim.deTutanchamun — Sein Grab und die Schätze
SC Exhibitions zeigt in Kooperation mit den Reiss-Engelhorn-Museen die Tutanchamun-Schau, die nach fünf Jahren US-Tournee zurück nach Deutschland kommt. In der Ausstellung erleben die Besucherinnen und Besucher die Entdeckung des Grabschatzes hautnah und wandeln auf den Spuren des mysteriösen Pharaos. Detailgetreu nachgebildete Grabbeigaben, goldene Särge und Schreine sowie die königliche Grabmaske sind zusammen mit 1.000 Repliken weltweit einmalig.
30.05.2020 bis 31.01.2021, Laufzeit verschoben, bitte beachten Sie die Infos auf der Website der rem, Museum Zeughaus C5, Infos und Karten: www.tut-ausstellung.com
Die ägyptische Gesellschaft war streng hierarchisch organisiert und der Pharao bildete das Zentrum. Er wurde als Verkörperung des Gottes Horus auf Erden gesehen, später zudem als Sohn des Sonnengottes Re oder des Amun. Als Mittler zwischen Götterwelt und Menschen sah man in seiner Person göttliche und menschliche Aspekte vereinigt. Es war Aufgabe des Königs, die Weltordnung Maat aufrechtzuerhalten und täglich zu erneuern. Hierzu führte der Pharao unter anderem in den Tempeln Rituale vor den Kultbildern der Götter durch. Mit Bauprojekten und Feldzügen erweiterte er die von ihm beherrschte Welt. Der König trug übrigens viele Namen. „Pharao“ ist dabei nur eine Bezeichnung unter vielen und bedeutet so viel wie „Großer Palast“.Die Hieroglyphen zählen zu den ältesten Schriften.
Die ägyptische Hieroglyphenschrift wurde um 3.200 vor Christus zuerst für Verwaltungszwecke eingesetzt und blieb im religiösen Kontext bis ins 4. Jahrhundert nach Christus in Gebrauch. Hieroglyphen wurden hauptsächlich für repräsentative und religiöse Inschriften auf Tempeln, Gräbern, Statuen und Särgen verwendet. In einer aus den Hieroglyphen abgeleiteten Schreibschrift, dem Hieratischen, verfasste man vor allem administrative Dokumente und alltägliche Notizen sowie literarische Texte. Sie wurden auf Papyri oder Scherben geschrieben. Um 650 v. Chr. entstand mit dem Demotischen eine stärker abstrahierte Schreibschrift. Bier war Grundnahrungsmittel.
Brot und Bier aus Gerste und Emmer, einer Weizenart, waren die wichtigsten Grundnahrungsmittel. Einfache Arbeiter ernährten sich davon genauso wie hohe Beamte. Texte, bildliche Darstellungen und archäologische Funde verweisen auf zahlreiche Brot- und Biersorten. So haben sich Biergefäße insbesondere in den Gräbern aus dem Alten Reich in großer Zahl erhalten. Brauereien befanden sich stets in der Nähe von Bäckereien, da als Ausgangsprodukt für ägyptische Biere wohl zerkleinerte Fladenbrote benutzt wurden. Als weiterer wichtiger Grundstoff dienten Früchte wie Datteln oder Feigen, da sie die Hefekulturen für die Gärung lieferten.Die Ägypter liebten Kosmetik.
Kosmetikartikel spielten eine große Rolle im Alltag, im Kult sowie als Grabbeigaben. Salben, Öle, Duftstoffe und Schminke dienten neben der Verschönerung auch medizinischen Zwecken, da sie zum Teil antiseptisch wirkten. Neben tierischen und pflanzlichen Fetten gehörten Blüten, Früchte und Gewürze zu den wichtigsten Inhaltsstoffen. Regeneration und lebenspendende Energien schrieb man etwa dem blauen Lotus zu. Zur Herstellung der schwarzen oder grünen Augenschminke verwendete man Bleierz und Malachit, die zu Pulver zermahlen und mit Ölen und Bienenwachs vermischt wurden. Salben und Öle für die Körperpflege dienten dem Schutz der Haut, wobei sogar Rezepturen für Anti-Aging-Mittel überliefert sind.Pathologie gab es schon im Alten Ägypten.
In Ägypten war das Weiterleben im Jenseits unmittelbar an den Erhalt des Körpers gebunden. Entscheidend für die Konservierung eines Körpers ist die Entfernung der inneren Organe, da diese maßgeblich zur Zersetzung beitragen. Durch einen Bauchschnitt nahm man diese heraus und verwahrte sie in separaten Kultgefäßen. Das Herz, nach altägyptischem Verständnis der Sitz der Seele und des Verstandes, verblieb zumeist im Körper. Anschließend reinigte man den Leichnam und trocknete ihn über mehrere Wochen mit Natronsalz aus. Der ausgetrocknete Körper wurde mit Salben, Parfümölen und Konservierungsharzen behandelt und dann in lange Leinenstreifen eingewickelt. Häufig legte man dabei Schmuckstücke und schützende Amulette auf den Körper.
Faszination Ägypten — die Ausstellungen im Überblick
Ägypten — Land der UnsterblichkeitMit Originalen aus vier Jahrtausenden illustriert die Dauerausstellung das Leben im Alten Ägypten — vom Alltag über die Stellung des Pharaos bis hin zu Totenkult und Götterwelt. Publikumslieblinge sind die Inszenierung der Sargkammer des Sennefer sowie ein Entdecker-Raum mit Mitmach-Stationen für Kinder und Familien.
Museum Weltkulturen D5, www.rem-mannheim.de
Marc Erwin Babej: Yesterday — Tomorrow
Mit „Yesterday — Tomorrow“ haucht der Fotokünstler Marc Erwin Babej der altägyptischen Kunst neues Leben ein. Er nimmt die komplexe Bildsprache des antiken Ägypten auf und adaptiert ihre Besonderheit: die simultane Darstellung des menschlichen Körpers in Frontal- und Seitenansicht.
15. März bis 28. Juni 2020, Museum Weltkulturen D5, www.rem-mannheim.deTutanchamun — Sein Grab und die Schätze
SC Exhibitions zeigt in Kooperation mit den Reiss-Engelhorn-Museen die Tutanchamun-Schau, die nach fünf Jahren US-Tournee zurück nach Deutschland kommt. In der Ausstellung erleben die Besucherinnen und Besucher die Entdeckung des Grabschatzes hautnah und wandeln auf den Spuren des mysteriösen Pharaos. Detailgetreu nachgebildete Grabbeigaben, goldene Särge und Schreine sowie die königliche Grabmaske sind zusammen mit 1.000 Repliken weltweit einmalig.
30.05.2020 bis 31.01.2021, Laufzeit verschoben, bitte beachten Sie die Infos auf der Website der rem, Museum Zeughaus C5, Infos und Karten: www.tut-ausstellung.com
Bildnachweis:
Wandmalerei aus dem Grab des Sennefer, Theben-West,1425–1400 v. Chr., Foto: MANT, Liège, Dimitri Laboury; Sarg des Padiamunwer,El-Hiba, 664–525 v. Chr., Hildesheim,RPM, Foto: rem, Carolin Breckle;Kanopen, Giza, um 2250 v. Chr., Hildesheim, RPM, Foto: rem, Carolin Breckle; Amulett, 720–664 v. Chr. Hildesheim,RPM, Foto: Sharokh Shalchi;Maria Schumann (Pieke)
Reiss-Engelhorn-Museen
Die Reiss-Engelhorn-Museen sind ein international agierender Museumsverbund mit vier Ausstellungshäusern im Herzen Mannheims. Ihr breites Sammlungsspektrum und ihre Sonderausstellungen vermitteln kulturgeschichtliche Vergangenheit und Gegenwart. Außerdem werden drei Forschungseinrichtungen betrieben. Mit all diesen Aktivitäten haben sich die Reiss-Engelhorn-Museen weit über die Region hinaus einen Namen gemacht.
AdresseReiss-Engelhorn-Museen // Museum Weltkulturen D5 // 68159 Mannheim // Telefon: 0621 2933150 // E-Mail: reiss-engelhorn-museen@mannheim.de
ÖffnungszeitenDienstag bis Sonntag (auch an Feiertagen) 11–18 Uhr
Infoswww.rem-mannheim.de