Sachlich feiern …


… Robert Häusser (1924–2013) wurde gerade ­geboren, da etablierte sich „Die Neue Sachlichkeit“ für einen neuen, beobachtenden Stil in der Kunst. Sein „Landfahrerkind“ vom Titel ist noch deutlich geprägt von den sozialkritischen Fotografien seiner Kollegen ­August Sander und Albert Renger-Patzsch aus den 1920er-Jahren. Werke der drei Künstler sind in den Reiss-Engelhorn-Museen als Beitrag im Netzwerk „Die 1920er-Jahre in Mannheim“ zu sehen. In diesem haben sich mehr als 30 Institutionen ­zusammengeschlossen, um das Jubiläum der Neuen Sachlichkeit zu feiern. Herzstück ist die große Sonderausstellung in der Kunsthalle Mannheim, wo 1925 mit der von Fritz Hartlaub kuratierten Ausstellung „Die Neue Sachlichkeit“ ­alles begann. Und auch die aktuellen 20er-Jahre erleben viele als Zeiten des Umbruchs. Kriege, Krisen und eine immer höher drehende Medienmaschinerie — alles scheint in Aufruhr. Da sind ­Gesprächsformate, wie sie etwa das Hambacher Schloss bietet, gerade­zu wohltuend: Expert*innen ordnen aktuelle Fragestellungen ein, schaffen Raum für Austausch und tragen so dazu bei, dass die Gäste wieder ­etwas festen Boden unter den Füßen bekommen. Apropos Füße, das Tanzprogramm der Festspiele Ludwigs­hafen lockt mit sehenswerten Produktionen und heilende Hände werden dem Pianisten Nduduzo Makhathini bescheinigt, der bei Enjoy Jazz zu erleben ist. Um Körper und Kino geht es bei der Retrospektive des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg. Und das, was Leib und Seele zusammenhält, steht in den Reiss-Engelhorn-Museen im Fokus. Sie sehen, das Büfett ist reich gedeckt. Lassen Sie es sich schmecken!

Ihr KULTURMAGAZIN-Team