zeitraumexit

Neustart in den Quadraten

› Nach 17 Jahren war Schluss im Jungbusch. In der Neckarstadt-Ost gegründet, hatte zeitraumexit fast zwei Jahrzehnte seine Heimat im Mannheimer Kreativviertel. Mit einem Fest speziell für die Nachbarschaft verabschiedete sich das Künstler*innenhaus nun aus den Räumen in der Hafenstraße. Darüber hinaus gab es dort noch einen Kurzperformance-Abend mit dem Titel „Licht aus“ sowie eine elfstündige Traumperformance zwischen Imagination und Wirklichkeit.

Stabiles Fundament

Nach den letzten Veranstaltungen widmete sich das Team dem Umzug in die neuen Räume in der Mannheimer Innenstadt und dem damit verbundenen Neustart. „Der Umzug war Teil eines Sanierungskonzepts, das zeitraumexit auf ein finanziell stabileres Fundament stellen soll. Nun decken die institutionellen Förderungen die Fixkosten ab“, zeigt sich die künstlerische Leiterin Johanna Baumgärtel zufrieden. Die neue Location befindet sich in den T-Quadraten im Hinterhof eines Wohnhauses. Neben einem Veranstaltungsraum sind dort auch die Büros der Mitarbeiter*innen untergebracht. Der Umzug wurde als Zwischennutzung von „STARTRAUM — NEXT Mannheim“ im Rahmen des Projekts „FutuRaum Mannheim“ initiiert. Da bereits ein Anschlussvertrag unterzeichnet wurde, ist der Standort langfristig gesichert.

„Die neue Spielstätte ist zwar klein, aber schön. Sie bietet genauso wie die Umgebung ein spannendes künstlerisches Experimentierfeld“, berichtet Baumgärtel. In Zukunft legen sie und ihr Team einen noch stärkeren Fokus auf Performances und Interventionen im öffentlichen Raum oder in Leerständen. Kleinere Performances, Gespräche oder Workshops, Ausstellungen, Installationen und Lesungen finden im Veranstaltungsraum in T6, 18 statt.

Verschiedene Perspektiven auf die Stadt

In den nächsten Monaten geplant sind unter anderem Performance-Spaziergänge unter dem Titel „Mitlaufgelegenheit“. Dabei erkunden Künstler*innen gemeinsam mit Teilnehmenden das neue zeitraumexit-Umfeld. Jede Performance blickt aus einer anderen Perspektive auf die Stadt. Ein weiterer Schwerpunkt — die inklusive Kunst — bleibt bestehen und wird weiter ausgebaut. Das Ensemble Divers mit Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen unter der Leitung von Wolfgang Sautermeister und Gabriele Oßwald bleibt Teil des Künstler*innenhauses. Ihr neuestes Stück „Schlager oder die Sehnsucht nach dem ganz großen Glück“ feiert im Juni 2024 Premiere.

Außerdem werden Aufführungen mit Audiodeskriptionen oder der Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache in das Programm aufgenommen. Um vielen Menschen den Besuch einer Vorstellung zu ermöglichen, gilt weiterhin das solidarische Preissystem, das gemeinsam mit dem Theaterhaus G7 und dem EinTanzHaus zu Beginn der Spielzeit eingeführt wurde. Darüber hinaus akzeptiert zeitraumexit den Kulturpass für den Eintritt zu allen seinen Veranstaltungen. ‹

zeitraumexit
T6, 18 (Hinterhof), 68161 Mannheim
www.zeitraumexit.de


Das geht im Juni …

On the Tip of Our Tongue

Performance-Spaziergang mit Valentino Skarwan & Alex Bailey
14. & 15. Juni 2024 , Treffpunkt: zeitraumexit @ T6/18

Normal'No

Installation von Olena Kryvoruchko, Björn Tillmann & Robin Plenio
14.–16. Juni 2024, zeitraumexit @ T6/18

Varieté Utopolis

Film & Diskussion
20. Juni 2024, zeitraumexit @ T6/18

Schlager oder die Sehnsucht nach dem ganz großen Glück

Performance des Ensemble Divers
21. & & 22. Juni 2024, EinTanzHaus
Bildnachweis:
Peter Albert

zeitraumexit

zeitraumexit ist ein Ort der Öffnung und gibt der Neugier und dem interessierten Hinterfragen Raum. Im Fokus stehen das aktuelle Geschehen, aktuelle Tendenzen und Strömungen in der Gesellschaft und wie Künstler mit dieser komplexen Welt umgehen. Dabei geht es sicher nicht um Antworten oder Wahrheiten, sondern vielmehr die Suche und das gemeinsame Befragen. Dabei lässt sich zeitraumexit nicht auf eine bestimmte Kunstform festlegen.Vielmehr stehen die Möglichkeiten im Mittelpunkt, die aktuelle Künste jenseits des Mainstreams anbieten, um Prozesse und Phänomene unserer Gesellschaft zu erforschen. Genau diese Freiheit ermöglicht es, ein Programm zu zeigen, das eine Auseinandersetzung von Kunst und Gesellschaft, deren Wechselwirkungen, Abhängigkeiten und Möglichkeiten wagt.
AdresseHafenstraße 68–72 // 68159 Mannheim/Jungbusch
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