Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg

Ein Festival im Aufbruch

› Die Kisten sind schon ausgepackt, nur ein paar Kartons stehen noch herum an diesem kalten Januartag. Hier in den Räumen in einer unscheinbaren Straße der Mannheimer Neckarstadt hat das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg sein neues Quartier bezogen. Seit Ende 2019 hat das Festival auch einen neuen Direktor: Sascha Keilholz, Filmwissenschaftler, Cineast, Kino-Freak und zuvor Leiter des Regensburger Filmfests „Heimspiel“. Das Festival steht vor einem Neustart — und diese Aufbruchsstimmung ist auch in der Runde zu spüren, die sich versammelt hat. Keilholz ist der neue Direktor, getragen wird das Festival aber von einem jungen Team, das hungrig ist.

Zwischen Tradition und Zukunft

Aufbruch ja, das heißt jedoch nicht alles einzureißen und neu zu machen: „Wir wollen das Festival weiter öffnen und sehen uns auch in der Verantwortung, Brücken zu schlagen“, betont Keilholz. Brücken schlagen zwischen der großen Tradition des Festivals, der sich das Team verpflichtet fühlt, und der Zukunft des Films und des Kinos. So liegt der Fokus weiterhin auf Werken von jungen Filmemacherinnen und Filmemachern, Mannheim-Heidelberg bleibt ein Festival der Entdeckungen. Zwei neue Sektionen „Pushing the Boundaries“ und „Facing New Challenges“ eröffnen aber neue Räume. Während bei Ersterer wagemutige Filme im Fokus stehen, öffnen sich die „Challenges“ für andere Kunstformen, die audiovisuell arbeiten. Kuratiert wird letztgenannte Reihe von Ursula Schöndeling, Direktorin des Heidelberger Kunstvereins.

Wir dürfen gespannt sein!

Öffnen will sich das Festival auch den Städten. Ein erster Schritt ist getan: Sämtliche Kinos in den beiden Veranstalterstädten sind im November mit von der Partie — von den kommunalen Kinos über die Programmkinos bis hin zu den großen Multiplexen. „Wir wollen so sichtbarer werden und auch ein Publikum erreichen, das das Festival vorher nicht so wahrgenommen hat“, erklärt Keilholz. Mit Veranstaltungen und Kooperationen möchte das Filmfestival zudem auch unter dem Jahr präsenter sein.

Offen und dezentral gestaltet sich auch die Filmauswahl. Keilholz berät sich mit Expertinnen und Experten für die jeweiligen Sektionen. Den Wettbewerb „On the Rise“ etwa kuratiert Frédéric Jaeger, Vorstand des Verbands der deutschen Filmkritik und Leiter der „Woche der Kritik“. Er ist einer von acht Scouts, die in den kommenden Monaten unterwegs sind und Produktionen aus aller Welt sichten. Rund 2.500 Filme wird das Team am Ende gesehen und dann die Qual der Wahl haben. Viel zu tun bis zum November — wir dürfen gespannt sein! ‹

Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg
12. bis 22. November 2020
Stadthaus N1 sowie alle Kinohäuser in Mannheim und Heidelberg
www.iffmh.de
Instagram — @iffmh

Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg

Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg genießt als Forum für junge Talente einen internationalen Ruf. Regisseure wie François Truffaut, Wim Wenders, Rainer Werner Fassbinder, Krzysztof Kieslowski, Jim Jarmusch, Lars von Trier oder später Thomas Vinterberg, Frédéric Fonteyne, Guillaume Nicloux, Derek Cianfrance, Hong Sang-soo starteten in Mannheim- Heidelberg ihre Weltkarrieren. Neben rund 60.000 Besuchern kommen jedes Jahr etwa 1.000 internationale Gäste aus der Filmbranche. Dazu gehören Journalisten, Sales Agents, Verleiher und Produzenten.
TerminDO 12. bis SO 22. November 2020
AdresseInternationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg // Collini-Center, Galerie // 68161 Mannheim // Telefon: 0621 102943 // E-Mail: info@iffmh.de
SpielorteMannheim: Stadthaus & At­lantis-Kino, Heidelberg: Mark-Twain-Village
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