› Schwarz-weiß-rote Flaggen, die vorm Berliner Reichstag geschwenkt werden, gingen im vergangenen Jahr durch die Presse. Sogenannte Reichsbürger begründen ihre nationale Identität, indem sie sich auf die Reichsgründung in der Kaiserzeit beziehen. „Gerade in Zeiten, in denen nationale Strömungen erstarken, ist es wichtig, Symbole der Demokratie wie das Hambacher Schloss mit Leben zu füllen“, findet Kristian Buchna, der seit vergangenem Jahr der neue wissenschaftliche Mitarbeiter der Stiftung Hambacher Schloss ist. Damit ist er zugleich auch der Erste in dieser Funktion. Die von ihm konzipierte neue Reihe „Hambacher Nachlese“ ist ein Auftakt, um das Hambacher Schloss in Zukunft noch stärker zum Diskussionsort historischer und zeitpolitischer Themen zu machen. „Als ersten Gast dürfen wir Eckart Conze begrüßen, der in seinem aktuellen Werk die historischen Hintergründe der Reichsgründung vor 150 Jahren aufarbeitet“, kündigt Buchna an. Ihm sollen im Rahmen der „Hambacher Nachlese“ etwa zwei- bis dreimal pro Jahr prominente Autor*innen und ausgewiesene Expert*innen folgen, die Sachbücher zu historischen und aktuellen Themen vorstellen. „Dabei geht es uns darum, mit einem möglichst breiten Publikum zu diskutieren. Es soll keinesfalls ein reines Expertengespräch sein“, erklärt Buchna. Er selbst ist promovierter Historiker, hat sich aber bewusst für die Vermittlungsarbeit entschieden. „Ich finde, gerade als Historiker müssen wir Aufklärungsarbeit leisten, wenn historische Fakten verdreht werden.“ Im Gespräch mit dem Marburger Geschichtsprofessor Conze, der zu den renommiertesten deutschen Zeithistorikern zählt, werden die beiden nach einem kurzen Impulsvortrag des Gastautors die Thesen seines Werkes „Schatten des Kaiserreichs.
Die Reichsgründung von 1871 und ihr schwieriges Erbe“ diskutieren. Fragen werden dabei unter anderem sein: In welchem Verhältnis steht die Ära Bismarcks und Wilhelms II. zur Berliner Republik? Wie demokratisch war das Kaiserreich? War mit der Reichsgründung der Weg in den Ersten Weltkrieg vorgezeichnet? Und vor allem auch: Was hat dies alles mit der Gegenwart zu tun? „So viel kann bereits verraten werden, Conze positioniert sich hier sehr klar: Das Deutschland der Gegenwart steht nicht in der Tradition des autoritären Kaiserreichs“, betont Buchna. Nach Impulsvortrag und kurzem Expertengespräch folgt dann die Diskussion mit dem Publikum, die das Kernelement nicht nur dieser „Hambacher Nachlese“, sondern auch aller folgenden Ausgaben sein soll. „Das Hambacher Schloss ist ein zentraler Ort der Demokratiegeschichte“, hebt Buchna hervor. „Durch Vermittlungs- und Aufklärungsarbeit möchten wir die Identifikation mit unserer Demokratie stärken und zugleich antidemokratischen Tendenzen und Geschichtsverdrehung künftig noch stärker die Stirn bieten.“ Hinweis! Falls Corona-bedingt kein Publikum zugelassen sein sollte, wird das Autorengespräch aufgezeichnet und online gestellt. Nähere Information dazu unter www.hambacher-schloss.de.Hambacher Nachlese
22. April 2021, 19 Uhr, Hambacher Schloss
www. hambacher-schloss.de
Die Reichsgründung von 1871 und ihr schwieriges Erbe“ diskutieren. Fragen werden dabei unter anderem sein: In welchem Verhältnis steht die Ära Bismarcks und Wilhelms II. zur Berliner Republik? Wie demokratisch war das Kaiserreich? War mit der Reichsgründung der Weg in den Ersten Weltkrieg vorgezeichnet? Und vor allem auch: Was hat dies alles mit der Gegenwart zu tun? „So viel kann bereits verraten werden, Conze positioniert sich hier sehr klar: Das Deutschland der Gegenwart steht nicht in der Tradition des autoritären Kaiserreichs“, betont Buchna. Nach Impulsvortrag und kurzem Expertengespräch folgt dann die Diskussion mit dem Publikum, die das Kernelement nicht nur dieser „Hambacher Nachlese“, sondern auch aller folgenden Ausgaben sein soll. „Das Hambacher Schloss ist ein zentraler Ort der Demokratiegeschichte“, hebt Buchna hervor. „Durch Vermittlungs- und Aufklärungsarbeit möchten wir die Identifikation mit unserer Demokratie stärken und zugleich antidemokratischen Tendenzen und Geschichtsverdrehung künftig noch stärker die Stirn bieten.“ Hinweis! Falls Corona-bedingt kein Publikum zugelassen sein sollte, wird das Autorengespräch aufgezeichnet und online gestellt. Nähere Information dazu unter www.hambacher-schloss.de.Hambacher Nachlese
22. April 2021, 19 Uhr, Hambacher Schloss
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Bildnachweis:
picture alliance/Uwe Zucchi (Conze), Hambacher Schloss (Buchna)Hambacher Schloss
Seit im Mai 1832 zum ersten Mal die schwarz-rot-goldene Fahne auf dem Kastanienberg bei Neustadt wehte, gilt das Hambacher Schloss als Wiege der deutschen Demokratie. Heute ist das Schloss eine nationale Gedenkstätte, die mit der Dauerausstellung „Hinauf, hinauf zum Schloss!“ interessante Einblicke in die deutsche (Demokratie-)Geschichte bietet. Bei Veranstaltungsreihen wie den Hambacher Gesprächen, dem Hambacher Disput oder dem Demokratie-Forum Hambacher Schloss sind regelmäßig renommierte Gäste vor Ort, die aktuelle politische Themen beleuchten und diskutieren. Abgerundet wird das Programm durch Sonderausstellungen, Kulturevents (Kabarett, Kindertheater und Konzerte ) und Gastveranstaltungen wie dem Hambacher Fest-Bankett. 2015 wurde die Gedenkstätte Hambacher Schloss als erst zweite Institution in Deutschland mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.
AdresseStiftung Hambacher Schloss // 67434 Neustadt an der Weinstraße // Telefon: 06321 926290 // E-Mail: info@hambacher-schloss.de
Öffnungszeitentäglich von 10 bis 18 Uhr (April bis Oktober) und von 11 bis 17 Uhr (November bis März)
Ticketswww.adticket.de