Biennnale @ BUGA 23

Alles so schön blau hier!

Früher verlangte die Fotografie nach Salz, Kupfer und Silber. Heute fordert sie nicht nur seltene Erden und Metalle, sondern verschlingt durch digitale Speicher auch viel Energie. Dabei lassen sich fotografische Bilder auch mit einfacher zu beschaffenden Ressourcen herstellen. Das zeigt ein Blick in die Geschichte. Für das 1842 entwickelte Cyanotypie-Verfahren benötigt man neben einem Trägermaterial nur Sonnenlicht, Wasser und Eisensalze.

Die Künstler*innen Carolin Lange und Dico Kruijsse wenden das umweltfreundliche, auch Blaudruck genannte Verfahren in großem Stil an: Dafür breiten sie mit der Cyanotypie-Technik präparierte Stoffbahnen zum Beispiel auf Wiesen oder im Wald aus und lichten den jeweiligen Ort buchstäblich ab. Für das „Reallabor für erneuerbare Fotografie“ auf der Bundesgartenschau in Mannheim erstellen Lange und Kruijsse vor Ort großformatige Cyanotypien, die an den Fassaden zweier ehemaliger Kasernen auf dem Spinelli-Gelände installiert werden. Das „Reallabor“ versteht sich als Versuch, Fotografie ressourcenschonender und ökologisch verantwortlicher zu gestalten.

Neben der Installation bietet es verschiedene Vermittlungsangebote: In Workshops können Kinder und Erwachsene das Cyanotypie-Verfahren ausprobieren und Teile der Spinelli-Installation mitgestalten. Bei monatlichen Kurzführungen und einer Gesprächsrunde lässt sich mehr über die künstlerische Arbeit und das Verhältnis von Fotografie, Ökologie und Nachhaltigkeit erfahren. Das „Reallabor für erneuerbare Fotografie“ ist eine Kooperation zwischen der Biennale für aktuelle Fotografie und Kalamari Klub. Es wird von Nicolas Reinhart und Christoph Wieland kuratiert.

Reallabor für erneuerbare Fotografie
14.04.–08.10.2023
biennalefotografie.de

Biennale für aktuelle Fotografie

Die Biennale für aktuelle Fotografie findet alle zwei Jahre in den wichtigsten Ausstellungshäusern der drei Städte Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg statt. Gezeigt werden Themenausstellungen von international renommierten GastkuratorInnen. Knapp 4000 Quadratmeter Ausstellungsfläche bietet Platz für eine vielfältige Betrachtung aktueller fotografischer Positionen und schafft den Rahmen, über ein Medium nachzudenken, das unsere Gesellschaft prägt wie kaum ein anderes.
AdresseBiennale für aktuelle Fotografie e.V. // E 4,6 // 68159 Mannheim // E-Mail: info@biennalefotografie.de
SpielorteLudwigshafen: Wilhelm-Hack-Museum, Kunstverein // Mannheim: Forum Internationale Photographie (FIP) & ZEPHYR, Port25 – Raum für Gegenwartskunst, Kunsthalle // Heidelberg: Kunstverein
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