Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz

Frische Akzente

Ludwigshafen, gibt Beat Fehlmann zu, kannte er nur oberflächlich, bevor er zur Staatsphilharmonie wechselte. Der gebürtige Schweizer, früher als Klarinettist, Komponist und Dirigent tätig, wirkte zuletzt als Intendant der Südwestdeutschen Philharmonie in Konstanz. Nun also Ludwigshafen. „Ich komme als Fremder“, sagt Fehlmann. „Zuhören und beobachten ist für mich momentan sehr wichtig.“ Der neue Chef hat den Blick von außen, er genießt es, mit offenen Augen und Ohren durch die Stadt zu gehen.

Renommierter Klangkörper
Für den 44-Jährigen ist es eine reizvolle Aufgabe. Die Staatsphilharmonie kann das große Repertoire bedienen, erreichte unter Intendant Michael Kaufmann und Chefdirigent Karl-Heinz Steffens beachtliche Erfolge. Fehlmann ist vom homogenen Klang des Orchesters beeindruckt. Er will den Weg fortsetzen, den Kaufmann und Steffens eingeschlagen haben, und das Orchester im nationalen Kontext als renommierten Klangkörper etablieren.

Einen Partner hat er noch nicht an seiner Seite. Die Stelle des Chefdirigenten ist nach Steffens Abschied vakant, ein Nachfolger soll Ende des Jahres gefunden sein. So könnte der neue Taktgeber 2019 zum hundertjährigen Jubiläum des Orchesters am Pult stehen. Für Fehlmann ist es eine wichtige Personalentscheidung: „Ich würde mir wünschen, dass wir ein ähnliches Duo werden können wie das scheidende.“ Zwischen Musikern und Leitung waren in der Vergangenheit gewisse Spannungen nicht zu leugnen. Auch damit wird sich der neue Intendant auseinandersetzen müssen, genau wie mit der finanziellen Ausstattung durch das Land Rheinland-Pfalz, bei der Luft nach oben besteht.

Der Fremde, der noch fragen kann
Das gilt auch für die Auslastung. In Konstanz gelang es Fehlmann, diese zu verbessern — unter anderem mit Konzerten an ungewöhnlichen Orten. Ob das auch in der Rhein-Neckar-Region funktioniert? Das Profil der Staatsphilharmonie will Fehlmann entwickeln, für Details ist es noch zu früh. Das Programm der kommenden Spielzeit wurde noch von seinem Vorgänger geplant. Für Fehlmann ist es die Gelegenheit, in die Rolle des Beobachters zu schlüpfen. In dieser fühlt er sich sichtlich wohl, als „der Fremde, der noch fragen kann“.
Bildnachweis:
Sarah Hähnle

Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz

Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ist das größte und bedeutendste Orchester des Bundeslandes. Seinen Sitz hat es in Ludwigshafen und gehört zu den vielseitigsten Sinfonieorchestern der Metropolregion Rhein-Neckar mit einer großen Bandbreite, die von Sinfonik über Musiktheater bis hin zu Filmmusik reicht. Mit ihrem Programm von 110 Konzerten an 20 verschiedenen Spielorten und mit fast 90 Künstlern aus aller Welt erreicht die Staatsphilharmonie Menschen jeden Alters zwischen Mainz und Karlsruhe, zwischen Heidelberg und Trier. Die hervorragende künstlerische Qualität des Orchesters beweisen unter anderem auch die zahlreichen Auszeichnungen. So wurde die Staatsphilharmonie 2015 mit dem ECHO Klassik in der Kategorie „Orchester des Jahres” ausgezeichnet, ihr Konzertangebot wurde zudem in der Saison 2016/2017 vom Deutschen Musikverleger-Verband als „Bestes Konzertprogramm“ prämiert.
AdresseDeutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz // Heinigstraße 40 // 67059 Ludwigshafen // Telefon: 0621 59909-0 // E-Mail: info@staatsphilharmonie.de
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