Reiss-Engelhorn-Museen

Geschichten übers Geld

› Am 18. Juli 1822 öffnete die Sparkasse in Mannheim erstmals ihre Tore — damals noch in einem Amtszimmer des Rathauses. Gegründet wurde sie von Stadtdirektor Philipp Anton von Jagemann mit der Absicht, Sparen und Vorsorge einer breiten Gesellschaft zugänglich zu machen. Auch Menschen mit geringem Einkommen — die viel zitierten „kleinen Leute“ — sollten nun die Möglichkeit haben, ihr Geld zinsbar und solide anzulegen und sich den berühmten Notgroschen zu sichern. Die Idee setzte sich durch und in der Region entstand ein engmaschiges Filialnetz.

Heute ist kaum eine Marke so bekannt wie die „Sparkasse“. Das rote Sparkassen-S begegnet Menschen von jungen Jahren bis ins hohe Alter — sei es beim ersten Sparbuch, bei der Baufinanzierung oder bei der Altersvorsorge. Egal ob im Arbeits- oder Privatleben, die Sparkasse ist überall zu finden. Und sie ist im Laufe ihrer Firmengeschichte durch einige Krisen gegangen. Auch diese werden in der Ausstellung thematisiert: die Rolle während der NS-Zeit ebenso wie der Mannheimer Sparkassen-Skandal in den 1990er-Jahren, infolge dessen die Sparkasse Mannheim ihre Selbstständigkeit verlor und mit der Sparkasse Weinheim zur Sparkasse Rhein Neckar Nord fusionierte.
  • Autoschalter, 1960er Jahre
    (Foto: Sparkasse Rhein Neckar Nord)
  • Großraumbüro, 1950er Jahre
    (Foto: Sparkasse Rhein Neckar Nord / Foto Bechtel, Mannheim)
  • Jugendschalter beim Weltspartag, 1962
    Foto: Sparkasse Rhein Neckar Nord / Pitt Steiger, Mannheim)
Im Mittelpunkt der Schau, die die Sparkasse Rhein Neckar Nord in Kooperation mit den Reiss-Engelhorn-Museen zeigt, steht die Frage, warum die Sparkasse so bekannt ist und was sie genau ausmacht. Außerdem thematisiert sie, wie sich gesellschaftliche Vorstellungen über das Sparen, Vorsorge oder die Arbeitswelt im Laufe der Zeit gewandelt haben. Dabei erwarten die Besucher*-innen auch viele Originalobjekte wie Fotos und Filme, Werbeplakate und alltägliche Gegenstände des Sparkassenlebens, mit denen sicher die ein oder andere persönliche Erinnerung verbunden ist. Neben klassischen Sparbüchern und Spardosen sowie der berühmten „Sparkassenpyramide“, die auf keinem Beraterschreibtisch fehlen darf, verdeutlichen historische Büroutensilien und technische Helfer, wie sich der Alltag für Sparkassenmitarbeiter*innen und Kund*innen verändert hat.

Verschiedene Medienstationen laden spielerisch zum Mitmachen und Entdecken ein. Mit ihrer Hilfe gehen die Besucher*innen vielen Fragen auf den Grund: Wie fing das an mit der Sparkasse? Wie hat sich das Sparen verändert? Wer war Kunde bei der Sparkasse, wer ist es heute? Wie sahen die Sparkassenfilialen früher aus? Nicht zuletzt steht die starke Verwurzlung des Unternehmens in der Region im Fokus: Zeitzeug*innen erzählen von ihrer persönlichen Sparkassengeschichte aus Mannheim, Weinheim und der Region. Dabei kommen auch ehemalige und aktuelle Mitarbeiter*innen, Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz, Verwaltungsratsmitglieder, Privat- und Geschäftskunden und bekannte Mannheimer Persönlichkeiten zu Wort. ‹

Seit’s um Geld geht. 200 Jahre Sparkasse Rhein Neckar Nord
17. Juli bis 27. November 2022
Reiss-Engelhorn-Museen, Museum Weltkulturen D5, Mannheim
www.rem-mannheim.de

Reiss-Engelhorn-Museen

Die Reiss-Engelhorn-Museen sind ein international agierender Museumsverbund mit vier Ausstellungshäusern im Herzen Mannheims. Ihr breites Sammlungsspektrum und ihre Sonderausstellungen vermitteln kulturgeschichtliche Vergangenheit und Gegenwart. Außerdem werden drei Forschungseinrichtungen betrieben. Mit all diesen Aktivitäten haben sich die Reiss-Engelhorn-Museen weit über die Region hinaus einen Namen gemacht.
AdresseReiss-Engelhorn-Museen // Museum Weltkulturen D5 // 68159 Mannheim // Telefon: 0621 2933150 // E-Mail: reiss-engelhorn-museen@​mannheim.de
ÖffnungszeitenDienstag bis Sonntag (auch an Feiertagen) 11–18 Uhr
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