TECHNOSEUM

Grüße vom Heinzelmann

› Am Anfang war ein Wichtel: Der Funkheinzelmann geht 1924 bei der Norddeutschen Rundfunk AG (NORAG) an den Start und entwickelt sich schnell zum Publikumsliebling vor allem unter den jungen Hörer*innen. Schon bald gibt es Merchandising wie Bücher, Schallplatten und sogar Schokolade zur Sendung, die den Funkheinzelmann zu einer der ersten professionell vermarkteten Rundfunk-Figuren machen. Hinter dem Heinzelmann steht der Chef persönlich: Hans Bodenstedt, Direktor der NORAG-Gesamtleitung und späterer Intendant, leiht dem Funkheinzelmann nicht nur seine Stimme, sondern denkt sich auch die Geschichten für ihn aus.

Das Kinderprogramm der Nachkriegszeit dagegen besteht zunächst aus klassischen Kinderstunden, in denen gesungen, gespielt und gebastelt wird, sowie aus Marionetten- und Scherenschnitt-Theater. Überaus populär, obwohl ursprünglich nur als günstige Pausenfüller gedacht, sind US-amerikanische Serien wie „Fury“ und „Bonanza“. Im Zuge der 68er-Bewegung und neuer Ideen zur Kindererziehung werden schließlich Programme entwickelt, die sowohl bilden als auch unterhalten, Information mit Witz und Spaß verbinden. Das wird zum Erfolgsrezept: Mit der „Sesamstraße“, der „Sendung mit der Maus“, der „Rappelkiste“ und „Löwenzahn“ sind ganze Generationen von Kindern in Deutschland groß geworden.

Der Kapf der Sandmännchen

Beim Sandmännchen liefern sich die ost- und westdeutschen Programmverantwortlichen gar einen Wettlauf der Systeme: Als man in der DDR erfährt, dass in der Bunderepublik ein Sandmann fürs Abendprogramm in der Planung ist, beeilt man sich, den Westdeutschen zuvorzukommen: 1959 wird die Serie erstmals ausgestrahlt. Der West-Sandmann zieht 1962 nach, wird jedoch nie so beliebt wie sein Pendant jenseits des Eisernen Vorhangs. Nach der Wiedervereinigung wird das Ost-Sandmännchen als gesamtdeutscher Traumbringer von allen Programm-Anstalten ausgestrahlt — bis heute.

In der Ausstellung „Auf Empfang!“ im TECHNOSEUM kann man nicht nur dem Funkheinzelmann lauschen, sondern auch die Original-Puppen von Käpt’n Blaubär und Hein Blöd bewundern und mit einer virtuellen 3D-Maus für ein Foto posieren. Auch bei Veranstaltungen sind die Kindheitshelden im Museum zu Gast: Am 26. April lädt das Museum zu einem Talk mit keinen Geringeren als Ernie und Bert — beziehungsweise mit den Akteur*innen hinter den Kulissen, die dem legendären Duo ihre Stimme leihen, die Puppen spielen und sich die launigen Storys überlegen. Am Internationalen Museumstag am 21. Mai gibt es ein Wiedersehen etwa mit der legendären Maus und dem einen oder anderen Star-Wars-Helden. ‹

Auf Empfang! Die Geschichte von Radio und Fernsehen
bis 12. November 2023
TECHNOSEUM
www.technoseum.de
Bildnachweis:
TECHNOSEUM, Foto: Klaus Luginsland

TECHNOSEUM

Das TECHNOSEUM ist eines der großen Technikmuseen in Deutschland. Die Entwicklungen in Naturwissenschaften und Technik vom 18. Jahrhundert bis heute sowie der soziale und wirtschaftliche Wandel, den die Industrialisierung ausgelöst hat, sind Themen der Dauerausstellung. Maschinen werden nicht einfach gezeigt, sondern in Ensembles inszeniert, Vorführtechniker erklären Arbeitsabläufe und beantworten Fragen. Selbst aktiv werden darf man in der Experimentier-Ausstellung „Elementa“: Technische Erfindungen lassen sich hier durch eigenes Ausprobieren nacherleben. Mit Sonderausstellungen zu Themen aus Naturwissenschaften, Technik und Gesellschaft ist das Museum zugleich Forum für aktuelle Debatten. Komplettiert wird das Programm durch Vorträge, Workshops und spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche.
AdresseTECHNOSEUM // Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim // Museumsstr. 1 // 68165 Mannheim // Telefon: 0621 4298-9 // E-Mail: info@technoseum.de
Öffnungszeitentäglich 9 bis 17 Uhr
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