› Musik eines Klangzauberers und Tonpoeten, die unwiderstehlich Bilder evoziert und Erkenntnisräume öffnet: Kompositionen von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) bilden in der Ausgabe 2024 den ebenso poetischen wie kraftvollen programmatischen Rahmen beim Musikfest der Staatsphilharmonie in Speyer. Verschiedene Spielstätten in der Domstadt werden zwischen dem dritten und siebten Juli zu Resonanzräumen für Musik insbesondere der klassischen und romantischen Epoche. Neben Chefdirigent Michael Francis gehören Artist in Residence Joseph Moog, international gefragte Gesangssolist*innen und der Domchor Speyer zu den Gästen. Überschrieben sind die Programme des Musikfests mit heiteren Stimmungslagen — das Orchester nimmt mit auf emotionale Klangreisen zwischen „Erhabenheit“, „Vergnügen“, „Lebenslust“ und„Erleuchtung“. Eine unüberhörbar aufregende Schottland-Reise hat den 20 Jahre jungen Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahr 1829 zu seiner dritten Sinfonie angeregt, die zur Musikfest-Eröffnung in der Gedächtniskirche unter der Leitung von Michael Francis erklingt. Auch wenn Mendelssohn das Werk erst zwölf Jahre später vollendete, weil ihm bei der Rückkehr aufs Festland zunächst der inspirierende Nebel der schottischen Highlands fehlte und neue Pflichten dazwischenkamen, spricht doch aus der Sinfonie unverkennbar die Erinnerung an raue Wetter, einsame Landstriche und an eine bewegte Historie voller Legenden und Sagen. Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) bietet hierzu das perfekte musikalische Pendant. Und so erklingt in der ersten Konzerthälfte sein reifes C-Dur-Klavierkonzert KV 467, in dem Solopart und Orchester sich zunehmend als Dialogpartner finden, das Geschehen gemeinsam vorantreiben und einander im Finale zu wilder Spielfreude anstacheln. „Lebenslust“ lautet das Motto des ersten Serenadenkonzerts, das am fünften Juli im Alten Speyrer Stadtsaal trotz des „kleinen“ kammermusikalischen Formats einen wahren Klangrausch entfacht. Yi-Qiong Pan und Marcus Diehl (Violinen), Stella Sykora-Nawri (Viola) und Kristina Diehl (Violoncello) finden sich mit Sae-Nal Lea Kim am Klavier zu zwei Konzerten quasi en miniature zusammen: dem f-Moll-Klavierquintett von Johannes Brahms und dem in Es-Dur von Robert Schumann. Beides sind aus einem regelrechten Schaffensrausch heraus entstandene Werke, in denen die Komponisten eine schier berstende Gedankenfülle anfangs mühsam, dann aber genial in die kammermusikalische Form bannten.Der folgende Abend verspricht „Vergnügen“. Im Alten Stadtsaal ist dann ein gutgelauntes Programm für Blechbläserensemble, das unter der Leitung von Chris Houlding den Bogen vom französischen Barock bis in die Gegenwart spannt, zu erleben. Der Musikfest-Sonntag startet um 11 Uhr mit der Lesung „Fanny & Felix“ und dem Briefwechsel der berühmten Geschwister Mendelssohn im Historischen Saal. Das jüngste Konzertpublikum ist am Samstag und Sonntag ins Kinder- und Jugendtheater eingeladen. Unter dem Titel „Duftsammlerin“ wird hier unter der Regie von Matthias Folz und musikalisch begleitet vom Ensemble Colourage eine poetische Märchengeschichte erzählt.In orchestraler Pracht und mit dem versprochenen zweiten Mendelssohn-Highlight geht das Musikfest Speyer am Sonntag ab 18 Uhr in der Gedächtniskirche zu Ende. Unter dem Motto „Erleuchtung” erklingt die Sinfonische Kantate „Lobgesang“ aus dem Jahr 1840 — das zu Lebzeiten meistaufgeführte Werk Mendelssohns. Unter der musikalischen Leitung von Michael Francis singen Ania Vegry (Sopran), Eleonora Vacchi (Mezzosopran), Stefan Cifolelli (Tenor) und der Domchor Speyer. ‹Musikfest Speyer
03. bis 7. Juli 2024
Gedächtniskirche, Alter Stadtsaal, Historischer Ratssaal, Kinder- und Jugendtheater Speyer
staatsphilharmonie.de
03. bis 7. Juli 2024
Gedächtniskirche, Alter Stadtsaal, Historischer Ratssaal, Kinder- und Jugendtheater Speyer
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Bildnachweis:
Felix BroedeDeutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ist das größte und bedeutendste Orchester des Bundeslandes. Seinen Sitz hat es in Ludwigshafen und gehört zu den vielseitigsten Sinfonieorchestern der Metropolregion Rhein-Neckar mit einer großen Bandbreite, die von Sinfonik über Musiktheater bis hin zu Filmmusik reicht. Mit ihrem Programm von 110 Konzerten an 20 verschiedenen Spielorten und mit fast 90 Künstlern aus aller Welt erreicht die Staatsphilharmonie Menschen jeden Alters zwischen Mainz und Karlsruhe, zwischen Heidelberg und Trier. Die hervorragende künstlerische Qualität des Orchesters beweisen unter anderem auch die zahlreichen Auszeichnungen. So wurde die Staatsphilharmonie 2015 mit dem ECHO Klassik in der Kategorie „Orchester des Jahres” ausgezeichnet, ihr Konzertangebot wurde zudem in der Saison 2016/2017 vom Deutschen Musikverleger-Verband als „Bestes Konzertprogramm“ prämiert.
TerminMI 03. bis SO 07. Juli 2024
AdresseDeutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz // Heinigstraße 40 // 67059 Ludwigshafen // Telefon: 0621 59909-0 // E-Mail: info@staatsphilharmonie.de