Rund 10.000 Kilometer liegen zwischen Südamerika und Deutschland. War es nicht ein riesiges Wagnis, 2017 ein solches Festival einzuführen?
Da wir mit dem Stückemarkt, der Tanzbiennale und unseren anderen Festivals viel Erfahrung haben, haben wir uns diese Mammutaufgabe zugetraut. Beim Stückemarkt haben wir auch jedes Mal ein Gastland und wussten daher, dass unser Publikum sehr offen ist, sehr gerne kommt und auch die Diskussionen über die jeweiligen Theaterländer mitverfolgt. Wir hatten auch schon Mexiko als Gastland. Auch aufgrund von Begegnungen mit ganz konkreten Künstler*innen ist die Idee entstanden, dass wir ein Festival machen könnten, das den ganzen Kontinent in den Fokus rückt.Worin unterscheidet sich das iberoamerikanische vom europäischen Theater?
Was Genres angeht, von Performance bis Schauspiel, gibt es keine großen Unterschiede. Was für uns jedoch auf den ersten Blick fremd erscheint, ist die Verwurzelung in den indigenen Kontexten. Die Iberoamerikaner*innen sind leidenschaftliche Schauspieler*innen — sie sind sehr emotional und sehr direkt. Gleichzeitig setzen sie sich mit harten Themen wie der Gewalt in der Gesellschaft auseinander. Das heißt aber nicht, dass es anstrengend ist zuzuschauen, sondern es ist eine sehr lustvolle und bildgewaltige Aufarbeitung. Welche Themen spielen sonst noch eine große Rolle?
Die Inszenierungen setzen sich mit dem Zustand der jeweiligen Gesellschaften auseinander. Was bedeutet Heimat? Was bedeutet Migration? Das sind in Iberoamerika präsente Themen, auch durch die Binnenmigration. Und tatsächlich auch: Wer steht auf der Bühne, wer repräsentiert mich? Nach welchen Kriterien wählen Sie die Gastspiele aus?
Wir verstehen uns als politisches Festival und haben keine ästhetischen Einschränkungen. Das heißt, wir beschränken uns nicht
auf Performances oder klassisches Schauspiel, sondern interessieren uns vor allem für die unterschiedlichen Zugänge zu gesellschaftlichen Themen. ¡Adelante¡ — Iberoamerikanisches Theaterfestival
03. bis 10. Februar 2024
Theater Heidelberg
www.theaterheidelberg.de
Da wir mit dem Stückemarkt, der Tanzbiennale und unseren anderen Festivals viel Erfahrung haben, haben wir uns diese Mammutaufgabe zugetraut. Beim Stückemarkt haben wir auch jedes Mal ein Gastland und wussten daher, dass unser Publikum sehr offen ist, sehr gerne kommt und auch die Diskussionen über die jeweiligen Theaterländer mitverfolgt. Wir hatten auch schon Mexiko als Gastland. Auch aufgrund von Begegnungen mit ganz konkreten Künstler*innen ist die Idee entstanden, dass wir ein Festival machen könnten, das den ganzen Kontinent in den Fokus rückt.Worin unterscheidet sich das iberoamerikanische vom europäischen Theater?
Was Genres angeht, von Performance bis Schauspiel, gibt es keine großen Unterschiede. Was für uns jedoch auf den ersten Blick fremd erscheint, ist die Verwurzelung in den indigenen Kontexten. Die Iberoamerikaner*innen sind leidenschaftliche Schauspieler*innen — sie sind sehr emotional und sehr direkt. Gleichzeitig setzen sie sich mit harten Themen wie der Gewalt in der Gesellschaft auseinander. Das heißt aber nicht, dass es anstrengend ist zuzuschauen, sondern es ist eine sehr lustvolle und bildgewaltige Aufarbeitung. Welche Themen spielen sonst noch eine große Rolle?
Die Inszenierungen setzen sich mit dem Zustand der jeweiligen Gesellschaften auseinander. Was bedeutet Heimat? Was bedeutet Migration? Das sind in Iberoamerika präsente Themen, auch durch die Binnenmigration. Und tatsächlich auch: Wer steht auf der Bühne, wer repräsentiert mich? Nach welchen Kriterien wählen Sie die Gastspiele aus?
Wir verstehen uns als politisches Festival und haben keine ästhetischen Einschränkungen. Das heißt, wir beschränken uns nicht
auf Performances oder klassisches Schauspiel, sondern interessieren uns vor allem für die unterschiedlichen Zugänge zu gesellschaftlichen Themen. ¡Adelante¡ — Iberoamerikanisches Theaterfestival
03. bis 10. Februar 2024
Theater Heidelberg
www.theaterheidelberg.de
Bildnachweis:
Susanne Reichardt¡Adelante! Iberoamerikanisches Theaterfestival
TerminSA 03. bis SA 10. Februar 2024
SpielorteTheater der Stadt Heidelberg
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