› „Do you remember Mannheim in September?“ — mit dieser Liedzeile beginnt Wallis Bird ihren Song „Measuring Cities“. Die aus Irland stammende Musikerin wird ihn garantiert im Gepäck haben, wenn sie — just im September — zu ihrem Auftritt bei der BUGA 23 kommt. Dass die Quadratestadt neben den Metropolen Paris und London in ihrem Stück auftaucht, ist kein Zufall, denn Bird studierte hier 2005/06 für ein Gastsemester an der Popakademie und nahm währenddessen ihre Debut-EP auf, die ihre erste Radio-Single „Blossoms in the Street“ enthielt. Mit ihrem irischen Folkrock, bei dem sie immer wieder Grenzüberschreitungen in andere Genres wagt, begeistert Wallis Bird seit mehr als einem Jahrzehnt ihr Publikum, ihre Stimme wurde dabei mit Größen wie Janis Joplin und Eva Cassidy verglichen. In ihrer Musik scheut Bird sich nicht, sich gesellschaftlich und politisch zu positionieren und setzt sich für Frauen- und Transgenderrechte ein — gegen Rassismus und Ungerechtigkeit, für Akzeptanz und konstruktive Konfliktlösung.
Auch die gebürtige Stuttgarterin Jasmin Stocker begann ihre Karriere in Mannheim und wird im August für ihren BUGA-23-Auftritt hierher zurückkehren. Nachdem sie in Mainz Jazzgesang studiert hatte, kam sie 2011 an die Popakademie für ein Masterstudium. Während ihrer Studienzeit folgten erste Auftritte mit eigenem Repertoire unter dem Künstlernamen Mine, einem Spitznamen aus ihrer Kindheit. Ihrer Karriere half Mine mit vollem Einsatz auf die Sprünge: Im März 2013 startete sie eine Crowdfundingaktion auf der Plattform Startnext, bei der sie innerhalb von 80 Tagen mehr als 10.000 Euro zusammentragen konnte. Von diesem Geld finanzierte sie ein Konzert im ausverkauften Mannheimer Capitol. Mine hat mit ihrem selbst betitelten Debütalbum und dem Nachfolger „Das Ziel ist im Weg“ mit Songs und auf Bühnen eindrucksvoll bewiesen, dass Popmusik viele Gesichter haben kann. 2021 gab es dafür zweimal den Preis für Popkultur plus den GEMA-Musikautorenpreis. Multiinstrumentell und immer auf der Suche nach interessanten Kooperationen unter anderem mit Samy Deluxe oder Rapper Fatoni lässt sich Mine zwischen Pop, Hip-Hop und Orchestersound nicht in eine Schublade stecken

Selbstredend hat auch die dritte Künstlerin, die am 29. Juli ebenfalls auf der Hauptbühne auf dem SPINELLI-Gelände zu erleben sein wird, an der Popakademie studiert. Bei Alex Mayr, die seitdem auch in Mannheim lebt, ist der Bezug zur BUGA 23 noch stärker: Ein Austragungsort, der Luisenpark, diente Mayr als Inspiration für ihr zweites Album „Park“. Im September 2020 entstand die Idee bei einem Auftritt auf der dortigen Seebühne. Der Park bot für Mayr nicht nur ein Reservoir an Geräuschen, die ganz konkret als Aufnahmen Eingang in ihre Musik fanden, sondern wurde auch zum Symbol des Konzept–albums — als Sehnsuchtsort, an dem während der Pandemie den eigenen vier Wänden entflohen werden konnte.

Fabian Burstein, Kurator des Kulturprogramms „Lebenskunst“, freut sich über die musikalischen Sommeracts: „Die drei Künstlerinnen passen perfekt zu unserem Programm. Zum einen war es uns wichtig, Künstlerinnen auf der Hauptbühne auf Spinelli zu zeigen, die bewusst ihren eigenen Weg in einer immer noch männerdominierten Branche gegangen sind, und dann sind die drei auch der beste Beweis dafür, welch einzigartige Künstlerpersönlichkeiten die Popakademie hier vor Ort hervorbringt.“ In Mannheim wachsen nicht nur schöne Blumen, sondern auch besondere Talente. Wer sich von beidem überzeugen möchte: Die BUGA-23-Tickets berechtigen sowohl zum Besuch des Gartenschaugeländes als auch zu den Konzerten. ‹

Termine:
Alex Mayr, 29. Juli 2023, 19 Uhr
Mine, 12. August 2023, 19 Uhr
Wallis Bird, 07. September 2023, 19 Uhr
Alle Hauptbühne Spinelli
www.buga23.de