›Was ist die Idee hinter „Jazz am Rhein“?
Es gab früher ein Jazzfestival der IG Jazz in Mannheim, gerade auch für lokale Bands. Und ich hatte mir gedacht: Wir brauchen in Ludwigshafen auch so ein Festival. Es ging 2005 recht familiär los, dann haben wir das Festival weiterentwickelt. Zusammen mit Richie Beirach, den ich für einen der besten Jazz-Pianisten überhaupt halte.
Was erwartet die Zuschauer in diesem Jahr?
Manche würden es vielleicht als Mainstream bezeichnen. Ich würde sagen: Es ist Modern Jazz auf höchstem Niveau. Experimenteller Jazz steht bei uns definitiv nicht im Fokus, aber wir versuchen immer, auch Studenten und junge Musiker einzubinden Es gibt ja auch noch „Jazz am Turm“. Was sind dort die Highlights?
Mit Sicherheit die Kultursommer-Eröffnung mit Viviane de Farias, einer Sängerin aus Brasilien, die in Karlsruhe lebt. Es wird auch einen von Jazzmusik begleiteten Action-Painting-Workshop mit Sofya Yechina geben. Bei „Jazz am Turm“ stehen die Big Bands im Fokus, es spielen aber auch kleinere Formationen — das wollte ich an einem wunderbaren Ort bündeln. Der Lutherturm ist dafür ideal. Aber auch der Bolzplatz auf der Parkinsel, wo „Jazz am Rhein“ stattfindet, ist fantastisch. Wenn die Leute auf den Fluss schauen und da noch ein Schiff vorbeifährt — das ist toll. Sie sind der Kurator beider Festivals. Wie stellen Sie so ein Programm zusammen?
Es wird ja immer wieder rumgemäkelt an Kuratoren. Ich versuche jedenfalls, nicht ausschließlich meinen Geschmack und mein persönliches Wissen einzubringen, auch wenn die Festivals natürlich davon geprägt sind. Da ist man vielleicht ein bisschen vorurteilsbeladen, aber es gibt so viel, was unter dem Label Jazz verkauft wird und einfach nicht gut ist. Bei „Jazz am Rhein“ versuche ich immer, ein Motto zu finden. Dieses Jahr kam mir die Idee mit den Supertrios. Und auch für das nächste habe ich schon eine Idee, die ich allerdings noch konkreter fassen muss. Aber bis dahin ist ja noch
etwas Zeit … Spielen Sie bei den Festivals auch selbst?
Bei „Jazz am Rhein“ spiele ich selbst bei den Supertrios mit. Wir werden vermutlich drei Trios zusammenstellen und versuchen, sie untereinander zu mischen. Die Idee dabei ist, auch den Zuschauern, die vielleicht nicht so viel Vorwissen haben, die unterschiedlichen Stile näherzubringen. Was halten Sie von der Jazz-Szene hier in der Region?
Natürlich gibt es eine Jazz-Szene, die auch sehr aktiv ist und auf sehr gutem Niveau arbeitet. Was besser sein könnte, sind die Auftrittsmöglichkeiten und die Clubsituation. Da würde ich mir mehr Initiative wünschen. Thomas Siffling macht im September im Rosengartenkeller einen neuen Jazzclub auf, das ist ein Anfang. Aber es müsste auch mehr getan werden, um die Zuschauer zu akquirieren — gerade auch junge Menschen. Ludwigshafen ist da eine löbliche Ausnahme. Wir haben die zwei Festivals und zudem die Jazz-Lights-Reihe im Kulturzentrum „dasHaus“. Ich mache hier seit etwa 25 Jahren Jazz und wurde von der Stadt immer sehr gut unterstützt.Das Kulturangebot in der Metropolregion ist reichhaltig, wie hebt man sich von anderen
Angeboten ab?
Ich würde das gar nicht als Konkurrenz sehen, wir haben hier unser eigenes Ding. Ich würde mich aber freuen, wenn noch mehr Menschen aus Heidelberg und Mannheim nach Ludwigshafen kommen und sehen würden, welche Qualität wir hier bieten. ‹
Christian Scheuber studierte in Bern bei Billy Brooks und rief im Jahr 2001 die Big Band „Kicks ʼnʼ Sticks“ ins Leben. Er spielte in zahlreichen Formationen und ist Schlagzeuger im Richie Beirach Trio. Neben seinen Tätigkeiten als Musiker und Kurator arbeitet er als Dozent in der Jazz- und Popabteilung der Ludwigshafener Musikschule. Darüber hinaus ist Scheuber Initiator der Jazz-Lights-Reihe im Ludwigshafener Kulturzentrum „dasHaus“.
Es gab früher ein Jazzfestival der IG Jazz in Mannheim, gerade auch für lokale Bands. Und ich hatte mir gedacht: Wir brauchen in Ludwigshafen auch so ein Festival. Es ging 2005 recht familiär los, dann haben wir das Festival weiterentwickelt. Zusammen mit Richie Beirach, den ich für einen der besten Jazz-Pianisten überhaupt halte.
Was erwartet die Zuschauer in diesem Jahr?
Manche würden es vielleicht als Mainstream bezeichnen. Ich würde sagen: Es ist Modern Jazz auf höchstem Niveau. Experimenteller Jazz steht bei uns definitiv nicht im Fokus, aber wir versuchen immer, auch Studenten und junge Musiker einzubinden Es gibt ja auch noch „Jazz am Turm“. Was sind dort die Highlights?
Mit Sicherheit die Kultursommer-Eröffnung mit Viviane de Farias, einer Sängerin aus Brasilien, die in Karlsruhe lebt. Es wird auch einen von Jazzmusik begleiteten Action-Painting-Workshop mit Sofya Yechina geben. Bei „Jazz am Turm“ stehen die Big Bands im Fokus, es spielen aber auch kleinere Formationen — das wollte ich an einem wunderbaren Ort bündeln. Der Lutherturm ist dafür ideal. Aber auch der Bolzplatz auf der Parkinsel, wo „Jazz am Rhein“ stattfindet, ist fantastisch. Wenn die Leute auf den Fluss schauen und da noch ein Schiff vorbeifährt — das ist toll. Sie sind der Kurator beider Festivals. Wie stellen Sie so ein Programm zusammen?
Es wird ja immer wieder rumgemäkelt an Kuratoren. Ich versuche jedenfalls, nicht ausschließlich meinen Geschmack und mein persönliches Wissen einzubringen, auch wenn die Festivals natürlich davon geprägt sind. Da ist man vielleicht ein bisschen vorurteilsbeladen, aber es gibt so viel, was unter dem Label Jazz verkauft wird und einfach nicht gut ist. Bei „Jazz am Rhein“ versuche ich immer, ein Motto zu finden. Dieses Jahr kam mir die Idee mit den Supertrios. Und auch für das nächste habe ich schon eine Idee, die ich allerdings noch konkreter fassen muss. Aber bis dahin ist ja noch
etwas Zeit … Spielen Sie bei den Festivals auch selbst?
Bei „Jazz am Rhein“ spiele ich selbst bei den Supertrios mit. Wir werden vermutlich drei Trios zusammenstellen und versuchen, sie untereinander zu mischen. Die Idee dabei ist, auch den Zuschauern, die vielleicht nicht so viel Vorwissen haben, die unterschiedlichen Stile näherzubringen. Was halten Sie von der Jazz-Szene hier in der Region?
Natürlich gibt es eine Jazz-Szene, die auch sehr aktiv ist und auf sehr gutem Niveau arbeitet. Was besser sein könnte, sind die Auftrittsmöglichkeiten und die Clubsituation. Da würde ich mir mehr Initiative wünschen. Thomas Siffling macht im September im Rosengartenkeller einen neuen Jazzclub auf, das ist ein Anfang. Aber es müsste auch mehr getan werden, um die Zuschauer zu akquirieren — gerade auch junge Menschen. Ludwigshafen ist da eine löbliche Ausnahme. Wir haben die zwei Festivals und zudem die Jazz-Lights-Reihe im Kulturzentrum „dasHaus“. Ich mache hier seit etwa 25 Jahren Jazz und wurde von der Stadt immer sehr gut unterstützt.Das Kulturangebot in der Metropolregion ist reichhaltig, wie hebt man sich von anderen
Angeboten ab?
Ich würde das gar nicht als Konkurrenz sehen, wir haben hier unser eigenes Ding. Ich würde mich aber freuen, wenn noch mehr Menschen aus Heidelberg und Mannheim nach Ludwigshafen kommen und sehen würden, welche Qualität wir hier bieten. ‹
Christian Scheuber studierte in Bern bei Billy Brooks und rief im Jahr 2001 die Big Band „Kicks ʼnʼ Sticks“ ins Leben. Er spielte in zahlreichen Formationen und ist Schlagzeuger im Richie Beirach Trio. Neben seinen Tätigkeiten als Musiker und Kurator arbeitet er als Dozent in der Jazz- und Popabteilung der Ludwigshafener Musikschule. Darüber hinaus ist Scheuber Initiator der Jazz-Lights-Reihe im Ludwigshafener Kulturzentrum „dasHaus“.
Ludwigshafener Kultursommer
Ungewöhnlichen Orte, originelle Ausdrucksformen und vielfältige Akteur*innen — das ist der Ludwigshafener Kultursommer, der alljährlich von Juni bis September ein spannendes Programm mit rund 80 Veranstaltungen bietet. Das Programm ist eine spannende Mischung aus Initiativen aus der Stadtgesellschaft und Angeboten des etablierten Kunstbetriebs, aus Kulturschaffenden aus der Region und internationalen Künstler*innen.
TerminMI 13. Juni bis FR 31. August 2018
AdresseStadt Ludwigshafen – Kulturbüro // Bahnhofstraße 30 // 67059 Ludwigshafen // Telefon: 0621 504-2263 // E-Mail: kulturbuero@ludwigshafen.de