› Literatur sichtbar machen — das ist das Ziel der Digitalen Literaturlandkarte Baden-Württemberg. Autor*innen, Entstehungsorte und Schauplätze literarischer Werke, Literaturhäuser und -festivals, Denkmäler und Gedenktafeln: All diese Daten werden fortlaufend in die Literaturlandkarte eingeschrieben, angereichert durch Bilder, Audiodokumente und Filme. Über Suchbegriffe wie „Interkulturelles“ erhalten die Nutzer*innen zusätzliche Informationen zu bestimmten Aspekten von Literatur und Kultur. Konzeptionell und redaktionell betreut wird die multimedial angelegte Karte von der Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg (alim) am Deutschen Literaturarchiv Marbach. Sie eröffnet neue Wege in das „Literaturland Baden-Württemberg“. Heidelberg ist Modellstadt des Langzeitprojekts und so wird die Digitale Literaturkarte Ende September im Heidelberger Schloss vorgestellt.

Bibliotheca Palatina und Codex Manesse

Zeitgenössisches trifft auf Historisches: Das gilt auch für das Gedenkjahr „Von der Heiliggeistkirche in alle Welt. Die Bibliotheca Palatina“. Während des Dreißigjährigen Kriegs, nachdem Heidelberg von den katholischen Truppen unter Tilly erobert worden war, wurde die berühmte mittelalterliche Bibliothek geraubt und in den Vatikan überführt. Im Jahr 1816 erhielt Heidelberg die deutschsprachigen Handschriften der Sammlung wieder zurück. Zusammen mit dem Codex Manesse, der in diesem Jahr zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gekürt wurde, bilden sie den kostbarsten Schatz der Universitätsbibliothek. Zum Abschluss des Gedenkjahrprogramms, das im Februar 2023 begann, präsentieren Heidelberger Autor*innen eigene Texte, die von der Bibliotheca Palatina inspiriert wurden — und das an einem naheliegenden Ort: der Heiliggeistkirche, die den Schatz einst beherbergte.

„Mehr Literatur wagen“

„Mehr Literatur wagen“ heißt ein von der Heidelberger Literaturszene initiiertes Konzept, aus dem unter anderem mit Unterstützung des Kulturamts Heidelberg bereits ein Projekt realisiert werden konnte: Unter dem Titel „Extrem literarisch & unglaublich nah. Porträt- und Lesungsreihe der Heidelberger Buchhandlungen“ stellen Buchhandlungen seit Anfang des Jahres selbstgewählte prominente Autor*innen und damit auch sich selbst vor. Das lohnt sich: In Heidelberg sind mehr als 25 Buchhandlungen und Antiquariate ansässig. Mit 1,5 Buchhandlungen pro 10.000 Einwohner*innen hat die Stadt weiterhin eine der größten Buchhandlungsdichten Deutschlands, viele davon sind inhaber*innengeführt.

Ein weiteres Highlight ist zweifellos der Literaturherbst Heidelberg, der kurz nach der Ernennung der Stadt zur UNESCO City aus der Taufe gehoben wurde und der in diesem Jahr bereits in die neunte Runde geht — mit Lesungen, Gesprächen, Vorträgen und vielem mehr. Darüber hinaus schaut man in Heidelberg in diesem Herbst voller Erwartung nach Paris: Dort wird die UNESCO verkünden, welche Städte in diesem Jahr neu in das Netzwerk der UNESCO Cities of Literature aufgenommen werden. Man darf gespannt sein! ‹

Heidelberg UNESCO City of Literature

Projektvorstellung Digitale Literaturlandkarte Baden-Württemberg

28. September 2023, Heidelberger Schloss
www.literaturland-bw.de/literaturkarte

Lesung zur Bibliotheca Palatina

24. Oktober 2023, 18.30 Uhr, Heiliggeistkirche Heidelberg
www.heiliggeist-heidelberg.de

Literaturherbst Heidelberg

16. September bis 03. Dezember 2023
www.literaturherbstheidelberg.de


UNESCO City of Literature Heidelberg
Weitere Informationen unter: www.cityofliterature.de