› 1982 schrieb die UNESCO: „Erst durch die Kultur werden wir zu menschlichen, rational handelnden Wesen mit kritischem Urteilsvermögen und moralischer Verpflichtung.“ Diese Erklärung gilt noch heute — und das umso mehr seit dem Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine. Denn Literatur kann Brücken bauen. Deshalb hat Heidelberg kurz nach Kriegsausbruch eine Kooperation mit den UNESCO-Literaturstädten Lwiw und Odessa initiiert. Unter dem Titel „Worte im Widerstand“ referierten zehn Schriftsteller*innen aus den beiden ukrainischen Städten ihre aktuelle Situation in knappen Sätzen: Ihre literarischen Zitate und persönlichen Statements wurden von ukrainischen Übersetzer*innen ins Deutsche und Englische übertragen und sukzessive im Internet sowie in den sozialen Medien Facebook und Instagram veröffentlicht. Zudem wurden sie im Netzwerk der UNESCO-Literaturstädte international geteilt — und erreichten über all diese Kanäle ein internationales Publikum.Text gegen den KlimawandelJeder Krieg verursacht auch Kollateralschäden in der Natur und in Bezug auf das Klima. Selbst in Kriegszeiten bleibt es deshalb eine wichtige Aufgabe, sich über das Klima und die Zukunft un-serer Erde Gedanken zu machen. Die neuseeländische UNESCO City of Literature Dunedin rief unter dem Motto „The Heat Is On“ Nachwuchsautor*innen aus allen 42 Literaturstädten auf, einen literarischen Text über den Klimawandel beizusteuern. Alle eingereichten Arbeiten findet man nun in einer Online-Anthologie, ins Englische übersetzt von Paul-Henri Campbell. Aus Heidelberg nahm Cheyenne Leize teil. Sie ist Studentin der Physik an der Universität Heidelberg und Mitglied im Heidelberger Dichterkollektiv Kamina. Ein Linoldruck des Heidelberger Künstlers Björn Ruppert (siege Bild oben) illustriert ihr Gedicht „Anfang“ (2019). „Wie sieht die Zukunft aus?“Um die Zukunft unserer Welt geht es auch beim Projekt „Happiness Delayed“, das die niederländische UNESCO City of Literature Leeuwarden Ende 2021 initiiert hat: Es vereint literarische Gegenwartsdystopien von 100 Schriftsteller*innen aller UNESCO-Literaturstädte rund um das Thema „Wie sieht die Zukunft aus?“. Aus Heidelberg nahm Anne Richter mit der Erzählung „Paradieswerdung“ teil, die ins Friesische, Niederländische und Englische (Übersetzung Paul-Henri Campbell) übertragen worden ist. Alle Geschichten wurden ab Mai 2022 im Rahmen des 100-tägigen Festivals ARCADIA öffentlich vorgetragen und anschließend online unter leeuwardencityofliterature.nl veröffentlicht. Schon Kindern kann nicht früh genug ein Bewusstsein für die Natur und Kultur vermittelt werden — auch mit Hilfe von Literatur. Die UNESCO City of Literature Heidelberg bietet deshalb erstmalig in Kooperation mit dem UNESCO-Welterbe Grube Messel sowie dem UNESCO-Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald vier Adventslesungen mit Heidelberger Autor*innen an. Veranstaltungsort ist die Grube Messel. ‹Die UNESCO City of Literature im Netz:
→ www.cityofliterature.de
→ www.facebook.com/LiteraturstadtHeidelberg
→ www.instagram.com/unescocreativecityheidelberg
Adventslesungen für Kinder in der Grube Messel
→ „Der Hase und der Igel“, Figurentheater Heidelberg
(ab 3 Jahre), 27. November 2022
→ „Franz und die Puppe auf Reisen. Lilli und der Mann im Mond“, Lesung mit Juliane Sophie Kayser
(6–10 Jahre), 04. Dezember 2022
→ „Geschichten aus dem Beduinenzelt“, Lesung mit Salim Alafenisch (ab 8 Jahre), 11. Dezember 2022
→ „Ein Eisbär im Museum“, Lesung mit Géraldine Elschner (ab 4 Jahre), 18. Dezember 2022
→ www.cityofliterature.de
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Adventslesungen für Kinder in der Grube Messel
→ „Der Hase und der Igel“, Figurentheater Heidelberg
(ab 3 Jahre), 27. November 2022
→ „Franz und die Puppe auf Reisen. Lilli und der Mann im Mond“, Lesung mit Juliane Sophie Kayser
(6–10 Jahre), 04. Dezember 2022
→ „Geschichten aus dem Beduinenzelt“, Lesung mit Salim Alafenisch (ab 8 Jahre), 11. Dezember 2022
→ „Ein Eisbär im Museum“, Lesung mit Géraldine Elschner (ab 4 Jahre), 18. Dezember 2022
Bildnachweis:
„Jura“, Linoldruck, Björn RuppertHeidelberg – UNESCO City of Literature
Literatur ist in Heidelberg allgegenwärtig. Beim Spaziergang durch die Stadt findet man an jeder Ecke Buchhandlungen, Antiquariate, Verlage und Bibliotheken. Es vergeht kaum ein Tag ohne literarische Veranstaltung, kein Sommer ohne das Literaturfestival Heidelberger Literaturtage, kein Jahr ohne literarische Preisträger. Ein Blick in die lebendige Autoren-, Übersetzer- und Theaterszene zeigt die hohe literarische Produktivität in der Neckarstadt. Auch für die Zukunft setzt Heidelberg alles daran, Literatur zu stärken. Seit 01. Dezember 2014 ist die Stadt offizielles Mitglied im „UNESCO Creative Cities Netzwerk“ als „UNESCO City of Literature“.