Längst ist das Metropolink-Festival kein Geheimtipp mehr und gehört fest zum kulturellen Sommerprogramm der Region. Doch wer im Patrick-Henry-Village, fernab der Heidelberger Altstadt-Romantik, ankommt, dem weht der Charme der Subkultur noch entgegen. „Metropolink zeichnet sich durch dieses ganz spezielle Melting-Pot-Gefühl aus, das uns seit Jahren antreibt und mit der außergewöhnlichen Location perfekt verkörpert wird“, charakterisiert Festivalmacher Pascal Baumgärtner das Miteinander verschiedener Künste, Künstler*innen und Kulturen. Ihre Spielwiese sind die großzügigen Hallen des ehemaligen US-Supermarkts sowie die stimmungsvoll gestaltete Freifläche rund um die Commissary, auf dem sie Ende Juli bis Anfang August wieder kreativ werden.

Auch bei Ausgabe 9 dreht sich alles um urbane Kunst. Neben künstlerischen Arbeiten nationaler und internationaler Streetart-Künstler*innen und einem musikalisch-divers kuratierten Programm aus Live-Acts bildet in diesem Jahr das Thema der künstlichen Intelligenz einen besonderen Schwerpunkt. Visuelle Interventionen auf der Festivalfläche sorgen dafür, dass sich die Besucher*innen in verschiedenen Welten wiederfinden: „Wir kooperieren hier mit unserem Technikpartner Epicto und dem Mannheimer Filmteam Mots. Es geht darum, in eine künstliche Parallelwelt einzutauchen, digital sowie analog“, erklärt Baumgärtner. „Dabei wollen wir auch zeigen, dass die AI nicht das persönliche Erlebnis der Wahrnehmung eines analogen Kunstwerks auf dem Festivalgelände ersetzen kann. Weder den Geruch der Farbe, noch das Gefühl, über eine frisch gestaltete Wand zu fassen. Die Auseinandersetzung mit beiden Welten ist uns wichtig.“

Das unmittelbare gemeinschaftliche Erlebnis ist auch durch die Live-Auftritte gewährleistet. In diesem Jahr ist es Baumgärtner und seinem Team wieder gelungen, internationale Künstler*innen wie beispielsweise die Londoner Jazz-Sängerin Muva of Earth, das Berliner Moses Yoofee Trio oder den Finnen Bobby Oroza auf die Festival-Bühne zu holen. Die Sommernächte klingen aus mit einem DJ-Aufgebot, das im Outdoor-Club zum Tanzen einlädt. Für besondere Atmosphäre sorgen Lichtinstallationen und Projektionen von Lichtkünstler*innen wie Jaime Ramirez, Benjamin Jantzen oder Mots, die die Location in eine ganz eigene Parallelwelt verwandeln — irgendwo zwischen Virtual Reality und Planet Erde. ‹

Metropolink #09
27. Juli bis 5. August 2023
Metropolink’s Commissary, Patrick-Henry-Village Heidelberg
metropolink.art