Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg

"Ich möchte die Dynamik der Region nutzen"

Herr Keilholz, das Filmfestival Mannheim-Heidelberg versteht sich als Forum für Talente. Ist das eine Ausrichtung, die Sie sich auch in Zukunft vorstellen können?
Ja, auf jeden Fall. Eine solche Ausrichtung ist sinnvoll. Hinzu kommt, dass sich der Markt extrem diversifiziert hat. Mit kommunalen, Programm- und Multiplex-Kinos sowie Filmlounges, TV, Free TV, Pay TV, Home Entertainment, Video-on-Demand, Airlineprogrammen, Youtube und eben Festivals bieten sich Filmen so viele Kanäle wie noch nie. Innerhalb dieser Auswertungsketten profilieren sich aber insbesondere diejenigen Produktionen, die aufgrund ihres Sujets und Budgets ohnehin einen Vorsprung haben. Erfolg potenziert sich so gewissermaßen. Wir wollen denjenigen Filmen eine Plattform bieten, die innerhalb dieser Logik nicht genügend Präsenz finden.

Und wie entdeckt man solche Filme?
Zum einen gibt es viele Einreichungen. Zum anderen greifen wir auf Netzwerke innerhalb der Branche zurück. Und schließlich werden wir auch selbst viel unterwegs sein, auf Festivals und Branchentreffen, um Filme zu entdecken. Dabei geht es nicht nur um fertige Werke, manchmal ist es auch ein Exposé, ein Trailer, ein Drehbuch oder ein Plakat, das einen neugierig macht. Es ist dann besonders spannend, den Weg eines solchen Projekts weiterzuverfolgen, bis es vielleicht hier in Mannheim-Heidelberg läuft.

Sie sind bereits von Regensburg, wo sie zehn Jahre lang das Filmfest „Heimspiel“ geleitet haben, hier in die Region gezogen. Was ist Ihr erster Eindruck?
Ich habe die Region bislang als unglaublich lebendig, vielfältig und spannend erlebt. Diese Dynamik möchte ich nutzen. Dabei soll sich das Festival noch stärker öffnen und in das Kulturleben der Region integrieren. Was in Form unterschiedlicher Events, aber auch langfristiger Kooperationen und strategischer Partnerschaften, beispielsweise mit anderen Festivals, Initiativen und Institutionen, geschehen kann. So würde das IFFMH über die reine Festivalzeit hinaus in der Region präsent sein.
Bildnachweis:
Florian Greiner

Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg

Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg genießt als Forum für junge Talente einen internationalen Ruf. Regisseure wie François Truffaut, Wim Wenders, Rainer Werner Fassbinder, Krzysztof Kieslowski, Jim Jarmusch, Lars von Trier oder später Thomas Vinterberg, Frédéric Fonteyne, Guillaume Nicloux, Derek Cianfrance, Hong Sang-soo starteten in Mannheim- Heidelberg ihre Weltkarrieren. Neben rund 60.000 Besuchern kommen jedes Jahr etwa 1.000 internationale Gäste aus der Filmbranche. Dazu gehören Journalisten, Sales Agents, Verleiher und Produzenten.
AdresseInternationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg // Collini-Center, Galerie // 68161 Mannheim // Telefon: 0621 102943 // E-Mail: info@iffmh.de
SpielorteMannheim: Stadthaus & At­lantis-Kino, Heidelberg: Mark-Twain-Village
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