Historisches Museum der Pfalz

»Mit Playmobil lässt sich die ganze Welt nachbauen«

  • historisches museum pfalz speyer playmobil ausstellung Cathérine Biasini
    Klaus Venus, © Historisches Museum der Pfalz
› Frau Biasini, warum funktioniert Playmobil heute noch wie vor 50 Jahren, als die ersten Plastikfiguren als Bauarbeiter, Ritter und Indianer auf den Markt kamen?
Playmobil ist ein universales Spielzeug: Die gesamte Weltgeschichte lässt sich im Maßstab 1:24 nachbauen. Figuren, Fahrzeuge und Gebäude sind auf das Wesentliche, die Essenz, reduziert und können als Projektionsfläche für vielfältige Erfahrungen und Vorstellungen dienen. Wie gut das gelingt, zeigt sich, wenn Playmobil im Unterricht, in Therapien oder auch im Fernsehen genutzt wird, um komplizierte Sachverhalte zu erklären. Gleichzeitig wurde das Systemspielzeug mit den Jahren immer differenzierter und konsequent gesellschaftlichen Entwicklungen und Moden angepasst. Diese Prinzipien laden Kinder wie Erwachsene dazu ein, mit Playmobil Geschichten zu erfinden. Darüber hinaus sind Figuren und Zubehör sehr haltbar und werden von einer Generation auf die nächste vererbt. Dass Playmobil auf dem Müll landet, das gibt es eigentlich nicht.

Was unterscheidet die kommende Playmobil-Ausstellung von den bisherigen?

Diesmal wird es multimedial! Das war bei den beiden vorangegangenen Ausstellungen noch nicht der Fall. Wir arbeiten bei dieser Ausstellung mit dem Playmobil-Künstler Oliver Schaffer zusammen, der unsere Dioramen inszeniert. Einige davon werden mit aufwendigen Projektionen zum Leben erweckt. Oliver hat viele Jahre lang als Musicaldarsteller gearbeitet und kennt sich daher mit Bühnenshows bestens aus. Diese Erfahrungen bringt er auch in die Konzeption der Lichteffekte, Videosequenzen und des Raumsounds ein, die eigens für unsere Ausstellung geschaffen werden.

Wie sieht die Arbeitsteilung zwischen Ihnen und dem Playmobil-Künstler aus?
Mit Oliver Schaffer arbeiten wir bereits zum dritten Mal zusammen. Schon 2003 präsentierte er in unserer Ausstellung zum 30-jährigen Playmobil-Jubiläum seinen „Circus Oliver“. Für die aktuelle Ausstellung baut er aus einem Fundus von rund 400.000 Figuren und drei Millionen Einzelteilen für uns eine ganze Reihe an großen Dioramen – voller Liebe zum Detail — zu geschichtlichen Epochen wie dem antiken Griechenland oder den Römern oder dem sogenannten „City Life“, also Alltagsszenen unserer heutigen Welt mit Baustellen und Krankenhäusern. Oliver ist für das Konzept der Dioramen und der Medien verantwortlich, während wir die Ausstellungsdidaktik, also die Texte an den Wänden der Ausstellung sowie die Mitmachstationen, konzipieren und die Gesamtgestaltung der Ausstellung umsetzen.

Wen wollen Sie mit der Ausstellung ansprechen?
Kleine wie große Fans. Zum einen Familien, deren Kinder aktuell mit Playmobil spielen. Zum anderen Erwachsene, die der Faszination des Kultspielzeugs schon vor längerer Zeit erlegen sind und die es spannend finden, wie sich das Angebot von Jahrzehnt zu Jahrzehnt verändert hat. In unseren Vitrinen wird altes und neues Spielzeug präsentiert. Es gibt also auch vieles zu entdecken, was schon seit Jahren nicht mehr im Handel erhältlich ist.

Was ist Ihr persönliches Highlight?
Ich finde die großen historischen Dioramen zum Alten Ägypten, zum antiken Griechenland, zum Römischen Reich und zum Alten Japan ganz besonders faszinierend. Es macht großen Spaß, Geschichte mit Playmobil zu veranschaulichen. So gelingt es, Wissen mit viel Humor anschaulich zu vermitteln.
  • historisches museum pfalz speyer playmobil ausstellung sonderfigur
    Sonderfigur – Idee: Oliver Schaffer, Visualisierung: Adrián Limón Rivera
Wird es auch eine Sonderfigur zur Ausstellung geben?
Ja, wir freuen uns riesig, dass es dieses Mal eine Sonderfigur geben wird, die das Motto der Ausstellung „We Love PLAYMOBIL“ auf wunderbare Weise aufgreift! Die Zackenfrisur ist eine Hommage an die ersten Figuren aus den 1970er-Jahren und der transparente Körper trägt das blaue Playmobil-Herz am rechten Fleck. ‹
Tipp! Die Sonderfigur zur Ausstellung „We Love PLAYMOBIL. 50 Jahre Spielgeschichte(n)“ ist im Museumsshop erhältlich.


We Love PLAYMOBIL. 50 Jahre Spielgeschichte(n)
Historisches Museum der Pfalz Speyer
01. Oktober 2023 bis 15. September 2024
www.museum.speyer.de
#PlaymobilAusstellungSpeyer
Bildnachweis:
Tanja Hall

Historisches Museum der Pfalz Speyer

Das Historische Museum der Pfalz sowie das Junge Museum stehen für interessante Ausstellungen, informative Wissensvermittlung und unterhaltsame Veranstaltungen. Besondere Highlights sind die Sonderausstellungen, die mit ihren vielen interaktiven Angeboten und spannenden Exponaten zahlreiche Besucher auch von außerhalb der Region anlocken. Darüber hinaus bieten die Sammlungsausstellungen einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Region — von der Urgeschichte über die römische Antike bis in die Neuzeit.
AdresseHistorisches Museum der Pfalz Speyer // Domplatz 4 // 67346 Speyer // Telefon: 06232 13250 // E-Mail: info@museum.speyer.de
ÖffnungszeitenDienstag bis Sonntag 10–18 Uhr
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