Frau Jöhnk, sind Sie schon in Heidelberg angekommen?
Ich fühle mich schon sehr als Heidelbergerin. Eine der ersten positiven Überraschungen war die Offenheit, mit der ich in meinen ersten Veranstaltungen im Januar im DAI begrüßt wurde. Was ungewöhnlich und sehr schön ist, ist die Internationalität in Heidelberg. Das ist der ideale Ort für ein Kulturhaus wie das DAI. Mit Ihnen vollzieht sich auch ein Generationswechsel, Ihr Vorgänger war mehr als 47 Jahre am DAI. Wollen Sie etwas verändern?
Ich bringe eine andere Perspektive ein, nicht zuletzt durch meine Erfahrungen in verschiedenen Organisationen, aber auch durch meine Erfahrungen in den USA, wo eine andere Arbeitskultur herrscht. Meine Auffassung von Führung ist stark von Dialog, Offenheit und der gemeinsamen Entwicklung von Ideen geprägt. Ich glaube, dass jede Generation ihre Stärken, aber auch ihre blinden Flecken hat. Ich möchte eine moderne und partizipative Kultur im DAI fördern. Worauf legen Sie einen besonderen Fokus?
Neben dem abendlichen Kulturprogramm, mit dem wir uns aktuellen Fragestellungen widmen, ist die DAI Bibliothek unser Herzstück. Es ist mir ein Anliegen, sie noch mehr als Ort der Entschleunigung und Gastfreundschaft mit verschiedensten Programmen erlebbar zu machen und sie noch mehr für die Stadt zu öffnen.Das DAI stößt in seinen Veranstaltungen auch gesellschaftliche Debatten an. Werden Sie darauf reagieren, dass Diskussionen immer hitziger geführt werden?
Verschiedene Sichtweisen sind bei unseren Veranstaltungen ausdrücklich erwünscht. Das macht ein lebendiges Gespräch aus. Aber insgesamt gibt es diesen bedenklichen gesellschaftlichen Trend, dass Debatten hoc hemotional geführt werden, Fakten in den Hintergrund treten und Falschinformationen verbreitet werden. Als DAI wollen wir dazu beitragen, eine sachliche und zugleich pluralistische Diskussionskultur zu stärken. Wir starten in der Bibliothek das Programm „Wir müssen reden“. Dabei geht es darum, umstrittene Themen wie Migration oder Klimapolitik aufzugreifen und gezielt einen Raum zu schaffen, in dem man faktenbasiert diskutieren kann. Ich glaube, das haben wir als Gesamtgesellschaft ein Stück weit verlernt. Das DAI ist auch ein Fenster zu den USA. Was bedeuten der Regierungswechsel dort und die angekündigten Veränderungen?
Was wir in diesen Tagen aus den USA hören, deckt sich mit unseren Erwartungen an eine zweite Präsidentschaft Trumps. Frappierend ist schon die Schnelligkeit, mit der die Dinge auf den Weg gebracht wurden. Ich bin in engem Austausch mit dem Generalkonsulat in Frankfurt und wir wissen noch nicht genau, ob sich das auf die Amerikahäuser auswirken wird. Aber die USA bestehen nicht nur aus Washington und dem Weißen Haus. Es gibt auch sehr starke Bundesstaaten und über lange Jahre gewachsene transatlantische Beziehungen. Auf die sollten wir uns in dieser Situation besinnen und sie auch pflegen. Das wird unsere Rolle sein, neben der kritischen Begleitung der politischen Entwicklung.
Ich fühle mich schon sehr als Heidelbergerin. Eine der ersten positiven Überraschungen war die Offenheit, mit der ich in meinen ersten Veranstaltungen im Januar im DAI begrüßt wurde. Was ungewöhnlich und sehr schön ist, ist die Internationalität in Heidelberg. Das ist der ideale Ort für ein Kulturhaus wie das DAI. Mit Ihnen vollzieht sich auch ein Generationswechsel, Ihr Vorgänger war mehr als 47 Jahre am DAI. Wollen Sie etwas verändern?
Ich bringe eine andere Perspektive ein, nicht zuletzt durch meine Erfahrungen in verschiedenen Organisationen, aber auch durch meine Erfahrungen in den USA, wo eine andere Arbeitskultur herrscht. Meine Auffassung von Führung ist stark von Dialog, Offenheit und der gemeinsamen Entwicklung von Ideen geprägt. Ich glaube, dass jede Generation ihre Stärken, aber auch ihre blinden Flecken hat. Ich möchte eine moderne und partizipative Kultur im DAI fördern. Worauf legen Sie einen besonderen Fokus?
Neben dem abendlichen Kulturprogramm, mit dem wir uns aktuellen Fragestellungen widmen, ist die DAI Bibliothek unser Herzstück. Es ist mir ein Anliegen, sie noch mehr als Ort der Entschleunigung und Gastfreundschaft mit verschiedensten Programmen erlebbar zu machen und sie noch mehr für die Stadt zu öffnen.Das DAI stößt in seinen Veranstaltungen auch gesellschaftliche Debatten an. Werden Sie darauf reagieren, dass Diskussionen immer hitziger geführt werden?
Verschiedene Sichtweisen sind bei unseren Veranstaltungen ausdrücklich erwünscht. Das macht ein lebendiges Gespräch aus. Aber insgesamt gibt es diesen bedenklichen gesellschaftlichen Trend, dass Debatten hoc hemotional geführt werden, Fakten in den Hintergrund treten und Falschinformationen verbreitet werden. Als DAI wollen wir dazu beitragen, eine sachliche und zugleich pluralistische Diskussionskultur zu stärken. Wir starten in der Bibliothek das Programm „Wir müssen reden“. Dabei geht es darum, umstrittene Themen wie Migration oder Klimapolitik aufzugreifen und gezielt einen Raum zu schaffen, in dem man faktenbasiert diskutieren kann. Ich glaube, das haben wir als Gesamtgesellschaft ein Stück weit verlernt. Das DAI ist auch ein Fenster zu den USA. Was bedeuten der Regierungswechsel dort und die angekündigten Veränderungen?
Was wir in diesen Tagen aus den USA hören, deckt sich mit unseren Erwartungen an eine zweite Präsidentschaft Trumps. Frappierend ist schon die Schnelligkeit, mit der die Dinge auf den Weg gebracht wurden. Ich bin in engem Austausch mit dem Generalkonsulat in Frankfurt und wir wissen noch nicht genau, ob sich das auf die Amerikahäuser auswirken wird. Aber die USA bestehen nicht nur aus Washington und dem Weißen Haus. Es gibt auch sehr starke Bundesstaaten und über lange Jahre gewachsene transatlantische Beziehungen. Auf die sollten wir uns in dieser Situation besinnen und sie auch pflegen. Das wird unsere Rolle sein, neben der kritischen Begleitung der politischen Entwicklung.
Bildnachweis:
Foto: Marke KruszewskiDAI Heidelberg
Das Deutsch-Amerikanische Institut Heidelberg (DAI) ist eine kulturelle Einrichtung in Heidelberg, die sich dem internationalen Austausch widmet. Ein Schwerpunkt ist dabei der transatlantische Dialog zwischen Deutschland und Amerika. Insgesamt gibt es in Deutschland zehn DAI, mit unterschiedlichen Ausrichtungen. Das Heidelberger Haus ist das größte und am breitesten aufgestellte. Als „Ort des freien Geistes“ sind die Schwerpunktthemen Wissenschaft, Literatur und Politik. Der Freundeskreis zählt knapp 5.000 Mitglieder.
AdresseDAI Heidelberg. Das Haus der Kultur. // Sofienstraße 12 // 69115 Heidelberg // Tel. 06221 60730 // Mail: info@dai-heidelberg.de
Infosdai-heidelberg.de