› Für Festspiel-Intendant Nico Hofmann ist die Zusammenarbeit mit Pınar Karabulut und Maria Milisavljević ein Glücksfall. Sie seien zwei der profiliertesten Theatermacher*innen ihrer Generation. „Das Stück ‚BRYNHILD‘ verspricht noch einmal eine ganz neue Perspektive — und das war und ist unser Ansatz für die Ausrichtung der Festspiele“, betont Hofmann.

Bei der Uraufführung prallen vor dem Wormser Dom Brynhild und Sigurd mit aller Wucht und Leidenschaft aufeinander. Es ist die scheinbar bekannte Geschichte der Nibelungen, angefüllt mit den alten Mythen des 13. Jahrhunderts wie der nordischen Liederedda und der isländischen Völsunga-Saga.

Empowerment für Brynhild und Sigurd

In Milisavljević’ Stück ist nicht nur Brynhild, die Walküre, gezwungen, sich von den alten Erwartungen und den brutalen Intrigen zu befreien. Auch Sigurd, der Drachentöter, passt nicht mehr in das bekannte Heldenklischee. Daraus ergibt sich eine Grundsatzfrage: Wer bestimmt, wer wir sind? Das Schicksal, die Götter, die Familie — oder wir selbst? Brynhild und Sigurd versuchen es mit Empowerment. Gemeinsam schreiben die beiden ihre Geschichte neu: als große Liebesgeschichte, als Familiendrama, als Tragödie, als Krimi. Und als ein wütendes Aufbegehren dagegen, dass andere darüber entscheiden, wer sie angeblich zu sein haben. Dabei gehen sie alle blutigen Konsequenzen ein.

Lila Sand und Science-Ficition

Den heutigen Ansatz von „BRYNHILD“ begrüßt auch der künstlerische Leiter der Nibelungen-Festspiele Thomas Laue ausdrücklich. „Für Worms ist die Kombination aus Maria Milisavljević und Pınar Karabulut ein wichtiger Schritt, wenn es darum geht, den alten Nibelungenmythos mit seiner ganzen archaischen Kraft modern und neu zu erzählen“, sagt Laue.

Das aufregende Setting mit lilafarbenem Sand und einer wie Science-Fiction wirkenden Landschaft liefert Bühnenbildnerin Michela Flück. Dazu entwickelt die Medienkünstlerin Susanne Steinmaßl eine Videoinstallation. Und natürlich wird sich auf der Wormser Bühne wieder ein namhaftes Ensemble einfinden. Zu ihm gehören unter anderem Lena Urzendowsky, Bless Amada, Parisa Madani, Jens Albinus, Bekim Latifi, Şafak Şengül, Alexander Angeletta, Laina Schwarz, Simon Kirsch und Ruby Commey. Als „Special Guest“ wird im Film der Hollywood-Schauspieler Ralf Moeller zu sehen sein. Das Drama kann beginnen. ‹


Nibelungen-Festspiele
07. bis 23. Juli 2023
Wormser Dom
www.nibelungenfestspiele.de