Hambacher Schloss

Ausflug mit Ausblick

→ Schlosspark und Wege
Für kein Ereignis ist das Hambacher Schloss bekannter als für das Hambacher Fest von 1832. Doch die Geschichte des Ortes reicht weit zurück: Bereits um das Jahr 1000 wurde die „Kästenburg“ unter salischer Herrschaft erbaut. Im Schlosspark zeugen heute noch Spuren von der mittelalterlichen Burganlage. Auf zwei Wegen lässt sich das Gelände erkunden: Der Ruinenweg führt um die Anlage herum, der Kapellenweg hoch zur Burg.

→ Relikte des Mittelalters
Mehrere Türme verstärkten die Verteidigung der Burganlage. Der Nordturm, der vom Ruinenweg aus zu sehen ist, entstand wohl im späten 13. Jahrhundert und wurde — im Gegensatz zu älteren Türmen — vor die Ringmauer gesetzt. Die Kapelle St. Michael wurde erstmals 1477 urkundlich erwähnt. Vermutlich existierte sie jedoch schon spätestens seit dem Umbau der Kernburg um 1230/40. Die Kapelle diente den Burgmannen, die in der Unterburg wohnten und die Anlage schützen sollten. 1793 wurde sie endgültig zerstört und 1823 abgetragen. Grabungen im Jahr 2008 legten die Fundamente wieder frei, die heute durch Sandsteine sichtbar gemacht sind.

→ Ausblick genießen
Wer die Stufen oder den barrierefreien Weg zur Panoramaterrasse erklimmt, wird mit einem atemberaubenden Blick belohnt: Hoch über dem Rebenmeer thront das Schloss auf rund 370 Metern Höhe. Im Osten rahmt der sanfte Höhenzug des Odenwalds das Panorama ein, während sich im Süden die Ausläufer des Schwarzwalds in die Landschaft fügen. Dazwischen liegen sanft geschwungene Weinberge, malerische Dörfer und weite Felder.

→ Zeit für eine Rast
Das Restaurant 1832 bietet Pfälzer Spezialitäten, feine Küche, Kuchen und regionale Weine. Architektonisch überzeugt es ebenfalls: Stararchitekt Max Dudler schuf einen Bau aus Sandstein, der sich harmonisch in die historische Umgebung einfügt. Gerade im Sommer lässt sich auf der Terrasse doppelt genießen — mit kulinarischen Köstlichkeiten und einem herrlichen Ausblick.

→ Das Schloss
Durch Kriege und Aufstände, wie den Bauernkrieg 1525 und den Pfälzischen Erbfolgekrieg 1688, wurde die Kästenburg mehrfach zerstört und nur notdürftig repariert. 1844 plante Kronprinz Maximilian eine Sommerresidenz im neugotischen Stil, doch der Bau blieb unvollendet und die Ruine wurde sich über ein Jahrhundert selbst überlassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann ab den 1980er-Jahren die Umgestaltung zum modernen Ausstellungs- und Veranstaltungsort.

→ Die Ausstellung
Im obersten Geschoss des Schlosses vermittelt die Ausstellung „Hinauf, hinauf zum Schloss!“ alles Wissenswerte über das Hambacher Fest. Der Titel erinnert an den Aufruf von 1832, dem bis zu 30.000 Menschen folgten. Sie forderten nationale Einheit, Freiheitsrechte und europäische Solidarität. Der zweite interaktive Teil der Ausstellung „Farbe bekennen“ lädt ein, zentrale Themen des Hambacher Festes wie Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und die Bedeutung von Schwarz-Rot-Gold zu entdecken. ‹

Hambacher Schloss
Öffnungszeiten — März bis November, täglich, 10 bis 18 Uhr
Führungen Freitag, Samstag, Sonntag und Feiertage, 11, 12, 14 und 15 Uhr. Anmeldung am jeweiligen Tag im Museumsshop möglich.
hambacher-schloss.de
Bildnachweis:
Daniel Vieser

Hambacher Schloss

Seit im Mai 1832 zum ersten Mal die schwarz-rot-goldene Fahne auf dem Kastanienberg bei Neustadt wehte, gilt das Hambacher Schloss als Wiege der deutschen Demokratie. Heute ist das Schloss eine nationale Gedenkstätte, die mit der Dauerausstellung „Hinauf, hinauf zum Schloss!“ interessante Einblicke in die deutsche (Demokratie-)Geschichte bietet. Bei Veranstaltungsreihen wie den Hambacher Gesprächen, dem Hambacher Disput oder dem Demokratie-Forum Hambacher Schloss sind regelmäßig renommierte Gäste vor Ort, die aktuelle politische Themen beleuchten und diskutieren. Abgerundet wird das Programm durch Sonderausstellungen, Kulturevents (Kabarett, Kindertheater und Konzerte ) und Gastveranstaltungen wie dem Hambacher Fest-Bankett. 2015 wurde die Gedenkstätte Hambacher Schloss als erst zweite Institution in Deutschland mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.
AdresseStiftung Hambacher Schloss // 67434 Neustadt an der Weinstraße // Telefon: 06321 926290 // E-Mail: info@hambacher-schloss.de
Öffnungszeitentäglich von 10 bis 18 Uhr (April bis Oktober) und von 11 bis 17 Uhr (November bis März)
facebooktwitterg+Mail