› Manchmal verändert sich die Welt so schnell, dass selbst ein Handyfoto, kaum entstanden, schon wieder veraltet ist. Das wusste auch Florian Ebner, als er 2012/13 die Ausstellung „Kairo. Offene Stadt. Neue Bilder einer andauernden Revolution“ zeigte — und sie laufend veränderte. Im Museum für Photographie in Braunschweig und im Museum Folkwang in Essen stellte er nicht nur Aufnahmen von Künstlern aus, sondern auch von Foto- und Bürgerjournalisten. Und er inszenierte die Schau mit Fotowänden, Videos und Internet-Bildern so experimentell, dass sie der Kunstkritikerverband AICA zur Ausstellung des Jahres kürte. Seit 2012 leitet Ebner die Fotosammlung des Museums Folkwang in Essen. 2015 war er der erste Fotokurator, der 2015 den deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig verantwortete. 2017 kommen Florian Ebner und Christin Müller, Kuratorin und Autorin aus Leipzig, in die Metropolregion. Sie kuratieren die Biennale für zeitgenössiche Fotografie. Allerdings machen sie dies nicht allein: Erstmals wird es für das größte kuratierte Fotofestival in Deutschland ein Kollektiv geben, zu dem auch Fabian Knierim, Boaz Levin, Kerstin Meincke und Kathrin Schönegg gehören. Mit Fotografie wollen sie dann die Kunsthäuser der Region in drei Städten und zwei Bundesländern miteinander verbinden.
Frau Müller und Herr Ebner, bisher hat immer ein einzelner Kurator oder ein Duo das Fotofestival verantwortet. Nun treten Sie mit vier weiteren Experten an — wie kam es dazu?Die Fotografie hat viele Gesichter, Gebrauchsweisen und Diskurse. Wie sie sich angesichts der Digitalisierung verändert haben, ist ungeheuer spannend und verdient einen scharfen Blick und das Um-die-Ecke-Denken. Das funktioniert in einem Kollektiv sehr gut, wie in einem Bankräuberfilm mit einem Spezialisten für jede Aufgabe. Zudem blicken drei der sechs Kuratoren, darunter Christin Müller, auf eine gemeinsame Ausbildung zurück: Sie sind Absolventen des Kuratoren-Programms für Fotografie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.
In Heidelberg haben Sie zusammen schon einen kleinen Vorgeschmack auf Ihre Arbeit gegeben und im Kunstverein eine Ausstellung mit Viktoria Binschtok und Michael Schäfer gezeigt. Zwei Künstler, die viel mit fremdem Material arbeiten.Uns hat unter anderem interessiert, welchen Stellenwert das omnipräsente Material unserer vernetzten Bildwelt für sie hat. Und wie sie Fotos neu arrangieren, inszenieren, montieren und kombinieren und damit wieder zu eigenen Arbeiten machen.
Was planen Sie 2017 für die Beinnale ?Unsere Ausgabe wird einen neuen Blick auf die Fotografie richten. Im Mittelpunkt stehen die großen Umbrüche der zeitgenössischen Bildkultur. Dazu gehört auch eine veränderte Perspektive auf das Medium selbst. Zudem sollen zahlreiche Auftragsarbeiten an renommierte Künstlerinnen und Künstler vergeben werden.
Werden Sie also auch historische Fotos zeigen?
Ja. Wir werden — zum ersten Mal in der Festivalgeschichte — nicht nur zeitgenössische künstlerische Positionen ausstellen. Auch historische Bilder bekommen diesmal einen Auftritt, die wir unter anderem aus den unterschiedlichsten Archiven der Region und den Bildersammlungen ihrer Bewohner zusammenstellen. ‹
Frau Müller und Herr Ebner, bisher hat immer ein einzelner Kurator oder ein Duo das Fotofestival verantwortet. Nun treten Sie mit vier weiteren Experten an — wie kam es dazu?Die Fotografie hat viele Gesichter, Gebrauchsweisen und Diskurse. Wie sie sich angesichts der Digitalisierung verändert haben, ist ungeheuer spannend und verdient einen scharfen Blick und das Um-die-Ecke-Denken. Das funktioniert in einem Kollektiv sehr gut, wie in einem Bankräuberfilm mit einem Spezialisten für jede Aufgabe. Zudem blicken drei der sechs Kuratoren, darunter Christin Müller, auf eine gemeinsame Ausbildung zurück: Sie sind Absolventen des Kuratoren-Programms für Fotografie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.
In Heidelberg haben Sie zusammen schon einen kleinen Vorgeschmack auf Ihre Arbeit gegeben und im Kunstverein eine Ausstellung mit Viktoria Binschtok und Michael Schäfer gezeigt. Zwei Künstler, die viel mit fremdem Material arbeiten.Uns hat unter anderem interessiert, welchen Stellenwert das omnipräsente Material unserer vernetzten Bildwelt für sie hat. Und wie sie Fotos neu arrangieren, inszenieren, montieren und kombinieren und damit wieder zu eigenen Arbeiten machen.
Was planen Sie 2017 für die Beinnale ?Unsere Ausgabe wird einen neuen Blick auf die Fotografie richten. Im Mittelpunkt stehen die großen Umbrüche der zeitgenössischen Bildkultur. Dazu gehört auch eine veränderte Perspektive auf das Medium selbst. Zudem sollen zahlreiche Auftragsarbeiten an renommierte Künstlerinnen und Künstler vergeben werden.
Werden Sie also auch historische Fotos zeigen?
Ja. Wir werden — zum ersten Mal in der Festivalgeschichte — nicht nur zeitgenössische künstlerische Positionen ausstellen. Auch historische Bilder bekommen diesmal einen Auftritt, die wir unter anderem aus den unterschiedlichsten Archiven der Region und den Bildersammlungen ihrer Bewohner zusammenstellen. ‹
Biennale für aktuelle Fotografie
Die Biennale für aktuelle Fotografie findet alle zwei Jahre in den wichtigsten Ausstellungshäusern der drei Städte Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg statt. Gezeigt werden Themenausstellungen von international renommierten GastkuratorInnen. Knapp 4000 Quadratmeter Ausstellungsfläche bietet Platz für eine vielfältige Betrachtung aktueller fotografischer Positionen und schafft den Rahmen, über ein Medium nachzudenken, das unsere Gesellschaft prägt wie kaum ein anderes.
TerminSA 09. September bis SO 05. November 2017
AdresseBiennale für aktuelle Fotografie e.V. // E 4,6 // 68159 Mannheim // E-Mail: info@biennalefotografie.de
SpielorteLudwigshafen: Wilhelm-Hack-Museum, Kunstverein // Mannheim: Forum Internationale Photographie (FIP) & ZEPHYR, Port25 – Raum für Gegenwartskunst, Kunsthalle // Heidelberg: Kunstverein