Neuland.Lied

Ein Fest für das Lied

› Lieder berühren. Ganz gleich, in welchem Lebensalter, sie gehen uns an, begleiten uns, geben Halt, inspirieren, spenden Trost oder weisen uns die Richtung. Die Symbiose von Wort und Ton schlägt weltweit Funken zwischen Herz und Hirn und lässt den Menschen Mensch sein. Heidelberg hat es ohnehin — das Lied-Gen. Die Stadt am Neckar war schon immer eine Inspirationsquelle für Liedschaffende.

Vom Codex Manesse bis zum deutschen Hip-Hop

Vom „Codex Manesse“, der gewichtigsten deutschen Liederhandschrift des Mittelalters, oder der von Clemens Brentano und Achim von Arnim hier gesammelten dreibändigen Volksliedsammlung „Des Knaben Wunderhorn“ über das Schaffen und Wirken Robert Schumanns und Johannes Brahms’ bis hin zu Joseph von Eichendorff und Friedrich Hölderlin. Und auch der deutsche Hip-Hop, die vielleicht lyrischste Form der Popmusik, hat seine Wurzeln in dieser Stadt. Und 2016 hat der Heidelberger Frühling hier das Internationale Liedzentrum gegründet. Anlass genug, um in Heidelberg ein eigenes Liedfestival aus der Taufe zu heben!

Zusammenspiel von Poesie und Musik

Beim Liedfestival Neuland.Lied finden Gastspiele, aber auch zahlreiche Eigenproduktionen ihr Schaufenster. Denn das Lied ist dauernd in Bewegung. Junge Sängerinnen und Sänger, Duos und kleine Ensembles entdecken die Faszination des Zusammenspiels von Poesie und Musik — immer wieder anders, immer wieder neu. Auf dem Programm stehen unter anderem ein Kunstlied-SLAM mit dem Klangkollektiv Düsseldorf, ein Lied.LAB, das sich mit alten Dias beschäftigt, oder die Schumann Lounge aus Norwegen mit der Oslo Sinfonietta und dem Singer-Songwriter Eivind Buene. Bariton Christian Elsner singt gleich drei bedeutende Zyklen von Ludwig van Beethoven bis Gustav Mahler an einem Abend und die große Sopranistin Marlis Petersen und ihr Klavierpartner Stephan Matthias Lademann bringen unter dem sprechenden Titel „Innenwelt“ eine exquisite Auswahl spätromantischer Lieder und französischer Mélodies zu Gehör.

Klimawandel und Schlaflosigkeit

Darüber hinaus gibt es Frühbarock und Pop in jazzigen Lesarten vom Trio Kronthaler oder das neue Schumann-Programm der Erlkings. Die Premiere des Liedtheaters „Saudade Zweig“ setzt sich mit Stefan Zweigs Lebensgeschichte und seinem Freitod in Brasilien auseinander. Weitere Themen in der zeitlos erscheinenden Welt der Lieder sind die Beschäftigung mit weiblichen Stereotypen, mit dem Klimawandel oder der Schlaflosigkeit als Bewusstseinszustand. Die Konzerte dieser ersten Ausgabe von Neuland.Lied werden begleitet von den Öffentlichen Meisterklassen der beliebten Lied Akademie mit ihrem legendären Künstlerischen Leiter Thomas Hampson. Für Schüler*innen und Studierende ist der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Akademie übrigens frei!

Absolutes Neuland ist auch die (Wieder-)Entdeckung des Wilson-Theaters auf dem ehemaligen Kasernengelände in Heidelberg-Rohrbach mit seinen roten Plüschsesseln, das nach langem Leerstand als Spielort wiederbelebt wird. Seien Sie dabei, wenn Heidelberg im Juni Lied-Neuland betritt! ‹


Liedfestival Neuland.Lied
11.–19. Juni 2022
Aula der Alten und Neuen Universität Heidelberg, Wilson-Theater, Dezernat u. a.
www.heidelberger-fruehling.de

Bildnachweis:
studio visuell

Heidelberger Frühling

Der Heidelberger Frühling gilt laut Deutschlandradio als „eines der innovativsten Musikfestivals in Deutschland“ und zieht in über 100 Veranstaltungen mehr als 47.000 Besucher an. Neben hochkarätig besetzten Konzerten, innovativen Produktionen und Formaten gilt ein besonderes Augenmerk des Festivals der mit Heidelberg eng verbundenen Gattung des Liedes.
TerminSA 11. bis SO 19. Juni 2022
AdresseInternationales Musikfestival Heidelberger Frühling gGmbH // Friedrich- Ebert-Anlage 50 // 69117 Heidelberg
SpielorteStadthalle Heidelberg und zahlreiche weitere Spielorte in Heidelberg
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