Die Burg Trifels ist auch aus historischer Sicht die bedeutendste der drei Bauten der Trifelsgruppe. Hier verbrachte nicht nur der englische König Richard Löwenherz drei Wochen als Gefangener des Kaisers Heinrich VI., die Anlage hatte auch zwei Jahrhunderte lang den Status einer Reichsburg und spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Adelsgeschlechter der Salier und der Staufer. Zum Ausgang des Mittelalters verlor die Burg an Bedeutung, im 17. Jahrhundert wurde sie schließlich durch Blitzschlag zerstört und vollends aufgegeben. Danach diente sie als Ruine der regionalen Bevölkerung als Steinbruch, bevor Mitte des 19. Jahrhunderts unter der Ägide des bayerischen Königs Ludwig I. erste Sanierungsarbeiten begannen. Der heutige Bau hat nur wenig mit der historischen Burg gemeinsam. Vielmehr wurde er 1938 unter den Nationalsozialisten begonnen, die die Burg als „nationale Weihestätte“ verstanden wissen wollten, und erst in den 1970er-Jahren fertiggestellt. Heutet bietet der Trifels ein breites Angebot an Führungen, Workshops und anderen Veranstaltungen, die die bewegte Geschichte der Burg und das Leben im Mittelalter näherbringen. Außerdem können die Besucher*innen die beeindruckende Aussicht über die dichten Wälder des Pfälzerwaldes genießen.
Nur einen Steinwurf weit entfernt von der Burg Trifels liegt die Burgruine Anebos. Sie mag zwar im Schatten ihrer berühmten Nachbarin stehen, doch birgt sie eine ganz eigene Faszination. Über den Zeitpunkt ihrer Erbauung gibt es verschiedene Meinungen, unzweifelhaft ist aber, dass die von einer noch heute zum Teil sichtbaren, 60 Meter langen Mauer umgebene Burg im 14. Jahrhundert aufgegeben wurde. Heute bietet Anebos einen ruhigen Rückzugsort und die Möglichkeit, inmitten der Natur die Geschichte hautnah zu erleben. Wer die Ruine, die strategisch auf einem Felsvorsprung erbaut wurde, besucht, kann sich vorstellen, wie die Wächter der Burg einst das Land überblickten, um herannahende Feinde zu erspähen. Die Mauern, die dem Zahn der Zeit trotzen, und die malerische Umgebung laden dazu ein, die Vergangenheit zu reflektieren und die Stille zu genießen.
Die vermutlich im 12. Jahrhundert errichtete und 1268 erstmals urkundlich erwähnte Burg erfuhr einige Besitzerwechsel, bis sie 1525 im Bauernkrieg geplündert und niedergebrannt wurde. Obwohl die Burg danach nicht wieder aufgebaut wurde, lassen sich bis heute be-
deutende Reste der ursprünglichen Burganlage entdecken. Doppelfenster mit Sitzecken, Aborterker mit kunstvoll gefertigten Konsolen, die Fundamente der Burgkapelle sowie der grandiose Ausblick über den Was-gau laden zum Erkunden ein.Die Burgen auf einen Blick
Burg Trifels
Öffnungszeiten — 15. März bis 31. Oktober:Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr)Eintritt — Erwachsene: 4,50 Euro, ermäßigt: 3,50 Euro, Kinder & Jugendliche: 2,50 Euro, dazu günstige Familien- und Gruppenkarten
www.burgenlandschaft-pfalz.de/burg-trifels
Anebos und Lindelbrunn
Die Burgruinen sind ganzjährig kostenfrei begehbar.Alle Informationen und weitere Ausflugsziele unter www.burgenlandschaft-pfalz.deBildnachweis:
Ulrich Pfeuffer; Elisa Kulbe (Trifels)Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
Unter dem Motto „Wir machen Geschichte lebendig!“ erforschen, sichern, sammeln und vermitteln die sechs Direktionen unter dem Dach der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) das Kulturelle Erbe des Bundeslandes. Ihren Sitz hat die Obere Landesbehörde, die direkt dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur nachgeordnet ist, in der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz. Zu den Liegenschaften und Denkmälern, für die die GDKE in der Metropolregion Rhein-Neckar zuständig ist, gehören das Schloss Villa Ludwigshöhe in Edenkoben, die Reichsburg Trifels in Annweiler und die Hardenburg in Bad Dürkheim. In Speyer ist eine Außenstelle der Landesarchäologie beheimatet, die unter anderem das „Archäologische Schaufenster“ betreibt.
AdresseGeneraldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz // Festung Ehrenbreitstein // 56077 Koblenz // Telefon: 0261 6675-0 (Zentrale)
Infoswww.gdke-rlp.de