› Eine gute Tanzperformance kann das Publikum in einen Sog ziehen — fast wie ein Traum. Ein Ziel, das sich auch der Intendant des Pfalzbaus in Ludwigshafen und Festivalleiter Tilman Gersch für den Tanzschwerpunkt gesetzt hat. „Die schillernde Vielfarbigkeit, das Ringen um den höchsten künstlerischen Ausdruck, dem die Compagnien ihr ganzes Schaffen widmen, sollen zu einem leidenschaftlichen Festspielherbst verführen“, wünscht er sich. Flamenco und BallettNeun Compagnien aus aller Welt gastieren bei den Festspielen Ludwigshafen im Theater im Pfalzbau. Den Eröffnungsabend gestaltet die Sergio Bernal Dance Company aus Madrid, die Flamenco und Ballett verbindet. Auch nach der Aufführung wird im Theater weiter gefeiert. „Die Musiker werden im Anschluss im Gläsernen Foyer für das Publikum spielen“, verspricht Gersch. Aus Berlin reist die bekannte Choreografin Sasha Waltz mit ihrem Tanzstück zu Beethovens Siebter Symphonie an. Der klassischen Musik setzt sie zeitgenössische, individuelle Körperlichkeit entgegen. Das Festival bietet nicht nur international gefeierten Choreograf*innen eine Bühne, sondern geht auch in den Maschinenraum des Tanzes, wo neue Stile und Moves entstehen. Hervé Koubi etwa gründete vor 15 Jahren eine Compagnie mit Tänzer*innen, die überwiegend vom Hip-Hop und Streetdance kamen. Keiner von ihnen hatte zuvor auf einer Bühne gestanden. Mit „Les Nuits Barbares“ präsentiert der Choreograf mit algerischen Wurzeln jetzt eine an den Hip-Hop angelehnte Show, die zu einer Zeitreise zu den verschwundenen Kulturen rund um das Mittelmeer aufbricht. Meditation über die ZeitWas haben uns das Märchen von Dornröschen und Tschaikowskys Ballett von 1890 heute zu sagen? Dieser Frage hat sich der spanische Choreograf Marcos Morau gewidmet. Mit dem Ballett der Oper Lyon interpretiert er das Werk als eine Meditation über die Zeit. In „Sleeping Beauty“ inszeniert er den Schlaf der verzauberten Prinzessin als einen Rausch von Bildern. „Das ist eine Augenweide und eine große Produktion dieses wichtigen Balletts“, findet Gersch. Auch Hofesh Shechter taucht mit „Theatre of Dreams“ in die Welt der Fantasie und des Unbewussten ein. Sein diverses Ensemble besteht aus 13 Tänzer*innen. Am Anfang des Stücks steht ein Sound, eine Geste, ein Gefühl. Alle sind offen für das, was gerade auf der Welt passiert: Chaos, Krieg und Krisen. Der in London lebende israelische Star-Choreograf begann kurz nach dem Anschlag der Hamas mit den Arbeiten an diesem Stück. Für ihn, sagte er in einem Interview, sei es eine Entscheidung gewesen, mit Tanz, Bewegung, Körpern und Musik zu arbeiten und Menschen zusammenzubringen, unabhängig von ihrem Hintergrund und ihrer Kultur. Deutschlandpremieren und internationale KompagnienMit Sharon Eyal kommt eine weitere wichtige Choreografin der zeitgenössischen Tanzszene nach Ludwigshafen. Die Israelin arbeitet für große Compagnien wie das Nederlands Dans Theater und das Royal Swedish Ballet. Am Staatstheater Mainz hat sie „Soul Chain“ produziert, ein packendes Stück, in dem sie Elektro und Ballett miteinander verbindet. Es wurde mit dem renommierten deutschen Theaterpreis „Faust“ ausgezeichnet. Ebenfalls zu Gast sein werden die Sao Paulo Dance Company mit einer Deutschlandpremiere und die Gauthier Dance Company aus Stuttgart. Sie präsentiert die Neuinszenierung „Turning of Bones“ des britischen Choreografen Akram Khan. Wieder einmal zeigen die Festspiele ein vielfältiges Programm mit Gastspielen internationaler Compagnien. „Unser Ziel ist es,“ resümiert Intendant und Festivalleiter Gersch, „unser Publikum für den zeitgenössischen Tanz und das Ballett zu begeistern.“ ‹
Festspiele Ludwigshafen
03. Oktober bis 13. Dezember 2025
Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen
www.theater-im-pfalzbau.de
Festspiele Ludwigshafen
03. Oktober bis 13. Dezember 2025
Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen
www.theater-im-pfalzbau.de
Bildnachweis:
Sasha Waltz, Tanzstück zu Beethovens Siebter Symphonie/Foto: Sebastian BoleschFestspiele Ludwigshafen
Die Festspiele Ludwigshafen sind eine feste Größe im Programm des Theaters im Pfalzbau. Jedes Jahr im Herbst präsentieren sie Schauspiel- und Tanzaufführungen auf höchstem Niveau. Neben einem hochkarätigen Tanzprogramm, das von einem externen Kurator oder einer Kuratorin ausgewählt wird, steht bei den Festspielen auch alljährlich eine renommierte deutschsprachige Bühne im Fokus, die sich mit mehreren Gastspielen in Ludwigshafen präsentiert. So waren in den vergangenen Jahren unter anderem das Wiener Burgtheater, die Münchener Kammerspiele oder das Deutsche Schauspielhaus Hamburg mit ihren Inszenierungen zu Gast.
TerminFR 03. Oktober bis SA 13. Dezember 2025
AdressePfalzbau Bühnen // Berliner Straße 30 // 67059 Ludwigshafen // Kartentelefon: 0621 5042558 // E-Mail: pfalzbau.theaterkasse@ludwigshafen.de
SpielortePfalzbau Bühnen