Historisches Museum der Pfalz

Willkommen zur Drachenparty!

› Herr Siegner, wie und wann ist der Drache Kokosnuss entstanden?
Das war um das Jahr 1999. Damals hatten mich meine Nachbarskinder nach Geschichten gefragt und da ist mir die Idee zu Kokosnuss gekommen.

Woher nehmen Sie die Ideen für Ihre Geschichten?
Wahrscheinlich ist das Veranlagung. Jedenfalls fehlt eher die Zeit, alle Ideen in Geschichten umzusetzen, denn eine Idee ist noch keine Geschichte. Von der Idee bis zur fertigen illustrierten Geschichte ist es ein langer Weg, bei einem Kokosnuss-Buch etwa drei Monate, bei Eliot und Isabell etwa fünf.

Welche Eigenschaften Ihrer Kinderbuchhelden sind Ihnen besonders wichtig?
Neugier im Sinne von Entdeckungsfreude, Mut, Freundlichkeit, Offenheit und Humor. Aber sie dürfen auch Schwächen zeigen, zum Beispiel Angst oder Selbstzweifel haben.
  • historisches museum pfalz speyer ingo siegner
    Foto: Johann Geils
Was macht den kleinen Drachen Kokosnuss und seine Freunde aus?
Kokosnuss ist mutig und neugierig und hat viele Ideen. Er ist meist die treibende Kraft in der Geschichte. Matilda ist etwas älter und erfahrener als Kokosnuss und Oskar, kann deshalb Gefahren meist besser einschätzen, aber geht mit den beiden Jungs immer durch dick und dünn. Oskar ist ein furchtloser kleiner Fressdrache, ein guter Kumpel, der auch mal danebenliegt, auf den Kokosnuss und Matilda aber immer zählen können. Angst hat er eigentlich nur vor Spinnen.

Was können die kleinen Leser*innen von Ihren Kinderbuchhelden lernen?
Meine Geschichten sollen sie mit Spannung und Humor fesseln, ihnen ein schönes Leseerlebnis vermitteln. Eine gute Geschichte ist für mich der Ausgangspunkt. Wenn die Kinder dabei Wissenswertes mitnehmen, freut mich das natürlich. Da sich Lesende in der Regel mit den Helden einer Geschichte identifizieren, werden manche Eigenschaften von Kokosnuss, Matilda und Oskar vielleicht hier und da abfärben. Daneben schaue ich, dass historische Zusammenhänge korrekt dargestellt sind, dass zum Beispiel technische Aspekte stimmen. In meinen ersten Büchern habe ich darauf nicht immer geachtet.

Gibt’s dafür ein Beispiel?
Im ersten Band etwa baut Kokosnuss ein Wüstenmobil: Durch das Treten in die Pedale wird ein Propeller in Gang gesetzt, der wiederum ein Segel aufbläht, wodurch sich das Wüstenmobil in Bewegung setzt. Das geht physikalisch aber nicht. Es wäre so, als wenn man sich selbst an den Haaren hochheben könnte. Das würde ich heute so nicht mehr schreiben. Allerdings … in der Geschichte, an der ich gerade arbeite, verschlägt es den kleinen Drachen Zwiebelchen in den Bauch eines Wales, was vielleicht auch nicht ganz realistisch ist, aber immerhin literarische Vorbilder wie Jona oder Pinocchio hat.

Welche Rolle spielt für Sie Humor in Ihren Büchern?
Humor spielt für mich vielleicht die größte Rolle beim Schreiben. Landschafts- und Ortsbeschreibungen fallen mir schwer, aber Dialoge, besonders lustige, ironische, gehen mir leicht von der Hand, vor allem Humor, den eher Erwachsene verstehen, aber für die Kinder gibt’s auch genug zu lachen.

Gibt es Themen, die Ihnen besonders am Herzen liegen, die Sie aber noch nicht in Ihren Büchern behandelt haben?
Nein, aber wenn Sie mir ein Stichwort geben, zum Beispiel „Brötchen“ oder „Badewanne“, dann würde mir dazu nach einer Weile sicher eine Geschichte einfallen. ‹


Der kleine Drache Kokosnuss & andere Figuren von Ingo Siegner
bis 22. Juni 2025
Historisches Museum der Pfalz Speyer
www.museum.speyer.de
#KokosnussAusstellungSpeyer

  • historisches museum pfalz speyer caesar kleopatra
    eichfelder artworks, © Historisches Museum der Pfalz

Demnächst in Speyer

Caesar und Kleopatra

Sie sind zweifellos das berühmteste Liebespaar der Antike: Caesar und Kleopatra. Ab 13. April widmet das Historische Museum der Pfalz den beiden eine große Ausstellung. Die kulturhistorische Schau zeigt hochkarätige Objekte, klassische Kunstwerke und archäologische Funde aus den renommiertesten Museen Europas in Kombination mit neuesten Rekonstruktionen. Sie beleuchtet den politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Umbruch dieser Epoche und gewährt faszinierende Einblicke in drei antike Kulturen: die römische Republik, das ptolemäische Ägypten und den hellenistischen Mittelmeerraum. Nicht zuletzt widmet sich die Ausstellung den Mythen und Legenden um Kleopatra und ihren legendären Beziehungen zu Caesar und Marcus Antonius.
Caesar und Kleopatra, 13. April 2025 bis 26. Oktober 2026, www.museum.speyer.de, #CaesarundKleopatra

  • historisches museum pfalz speyer horst hamann
    Horst Hamann, Kaiserdom zu Speyer, Vertical ­Photographs

Horst Hamann — Kaiserdom zu Speyer

Mit seinen Serien „New York vertical“ und „London vertical“ hat der Mannheimer Fotokünstler Horst Hamann Weltruhm erlangt. Nun hat er den Speyerer Dom in seinem persönlichen Stil porträtiert: schwarz-weiß und im extremen Hochformat. Mehr als ein Jahr hat sich Hamann im Auftrag der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer mit dem Dom auseinandergesetzt und hatte Zugang zu allen Bereichen des Doms, inklusive der Dachräume und Türme. Entstanden sind Fotografien von grafischer Klarheit, die einen Bogen von den Bildern Hamanns der Wolkenkratzer New Yorks als moderne Kathedralen zur mittelalterlichen Kathedrale in Speyer spannen. In der Schau sind ausgewählte Fotografien der Serie zu sehen.
Horst Hamann — Kaiserdom zu Speyer, Vertical Photographs, eine Ausstellung der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer 11. Mai 2025 bis 11. Januar 2026, www.museum.speyer.de
Bildnachweis:
Thomas Brenner, © Historisches Museum der Pfalz

Historisches Museum der Pfalz Speyer

Das Historische Museum der Pfalz sowie das Junge Museum stehen für interessante Ausstellungen, informative Wissensvermittlung und unterhaltsame Veranstaltungen. Besondere Highlights sind die Sonderausstellungen, die mit ihren vielen interaktiven Angeboten und spannenden Exponaten zahlreiche Besucher auch von außerhalb der Region anlocken. Darüber hinaus bieten die Sammlungsausstellungen einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Region — von der Urgeschichte über die römische Antike bis in die Neuzeit.
AdresseHistorisches Museum der Pfalz Speyer // Domplatz 4 // 67346 Speyer // Telefon: 06232 13250 // E-Mail: info@museum.speyer.de
ÖffnungszeitenDienstag bis Sonntag 10–18 Uhr
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