Das Elisabethentor
Schloss Heidelberg war schon lange vor seiner Zerstörung ein Schauplatz der romantischen Liebe. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war Heidelberg die Residenz von Kurfürst Friedrich V. Am 14. Februar 1613 heiratete er Elisabeth Stuart, die Tochter des englischen Königs. Was als politischer Schachzug begann, entwickelte sich bald zu einer glücklichen Liebesehe — eine Ausnahme zur damaligen Zeit. Die Hochzeit wurde aufwendig inszeniert: Neben einem großen Festmahl gab es Musik, Maskenspiele und Turniere. Nur zwei Jahre später schenkte Friedrich V. seiner Gattin ein prachtvolles Prunktor zum Geburtstag. Es markiert den Eingang zum sogenannten Stückgarten, dem Privatgarten von Elisabeth, und ist deshalb heute als Elisabethentor bekannt. Dort waren vorher Kanonen aufgestellt, die man als „Stücke“ bezeichnete. Der Legende nach wurde das prunkvolle Tor in der Nacht vor Elisabeths Geburtstag aus Einzelstücken zusammengefügt und ihr am Morgen als Überraschung präsentiert. Seither gilt es als Symbol für große Liebe. Zwischen den Giebeln des Tores findet sich die Widmung „meiner vielgeliebten Gemahlin“.Die Goethebank
Vier Jahre nach Goethes letztem Besuch in Heidelberg erschien sein Werk „West-östlicher Divan“. Darin wird unter anderem die Liebesgeschichte Suleikas mit Hatem in Rede und Gegenrede erzählt. Hinter den Namen verbergen sich Goethe und Marianne von Willemer. Zum hundertjährigen Jubiläum der Veröffentlichung des Divans im Jahr 1919 wurde im Heidelberger Schlossgarten die Goethebank errichtet. Der Wiedehopf im Zentrum der Bank gilt im Orient als Liebesbote. Ober- und unterhalb des Reliefbildes sind verblasste Textauszüge der Liebesgedichte zu lesen.Seit dem 19. Jahrhundert gilt das Heidelberger Schloss als Inbegriff der Romantik. Damals inspirierte die Ruine Maler und Poeten zu stimmungsvollen Werken. Zu jenen gehörte auch Johann Wolfgang von Goethe. Insgesamt besuchte er Heidelberg sieben Mal, das erste Mal im Alter von 26 Jahren. Bei seinem letzten Besuch 1815 unternahm Goethe regelmäßige Spaziergänge durch den Heidelberger Schlossgarten. Stets an seiner Seite: Marianne von Willemer. Heute erinnert eine Tafel an der westlichen Festungsmauer an die innige Verbindung der beiden.Tipp! In mehreren Sonderführungen gibt es noch mehr über Schloss Heidelberg als Ort der Liebe zu erfahren. Eine Führung zum Traumpaar Friedrich V. und Elisabeth Stuart und viele weitere interessante Veranstaltungen finden Sie auf schloss-heidelberg.de unter dem Menüpunkt „Führungen & Veranstaltungen“.
Liebe, Lust und Leidenschaft …
… lautet der Titel des aktuellen Themenjahrs der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Bei zahlreichen Sonderführungen, Ausstellungen, Konzerten, Aktionstagen und anderen Events können die Besucher*innen auf eine Zeitreise gehen und in den teilnehmenden Monumenten die Liebe und ihre Facetten im Wandel der Zeit erkunden — von der Liebe jenseits der Ehe über tiefe Religiosität und leidenschaftliche Gottesliebe bis zur Sammelleidenschaft, die sich in Wunderkammern, Naturalienkabinetten und Exotikgärten widerspiegelt. www.schloesser-und-gaerten.deBildnachweis:
SSG, Foto: Uwe WetzelStaatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg öffnen, vermitteln, entwickeln und bewahren 59 der landeseigenen historischen Monumente im deutschen Südwesten. In der Metropolregion Rhein-Neckar ist die Verwaltung der Staatlichen Schlösser & Gärten für das Schloss Heidelberg, das Barockschloss Mannheim sowie Schloss und Schlossgarten Schwetzingen zuständig. Das Themenjahr 2018 steht unter dem Motto „Von Tisch und Tafel“ und lockt die Besucher mit vielen attraktiven Angeboten in die historischen Anlagen.
AdresseStaatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg – Zentrale // Schlossraum 22 a // 76646 Bruchsal // Telefon: 07251 742701 /E-Mail: info@ssg.bwl.de