Hambacher Schloss

Sicherheit in Krisenzeiten

› „Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“ So lautet ein geflügeltes Wort von Joachim Ringelnatz (1883–1934). Damit fasst der Schriftsteller das Dilemma mit der Sicherheit gut zusammen. Einerseits gibt es keine absolute Sicherheit, anderseits bleiben aber Hoffnung und Wunsch, dass es sie doch gibt. „In einer von Krisen, Kriegen und einschneidenden Veränderungen geprägten Welt werden Fragen der Sicherheit immer relevanter und Diskussionen darüber häufen sich“, erklärt Kristian Buchna von der Stiftung Hambacher Schloss und Moderator der Hambacher Gespräche. „Darum haben wir Sicherheit als übergreifendes Thema für die Gesprächsreihe gewählt und wollen uns ihm in diesem Jahr von verschiedenen Perspektiven annähern.“ Im Jahresverlauf wird über Fragen der inneren und äußeren Sicherheit ebenso diskutiert werden wie über Aspekte der sozialen Sicherheit.

Sicherheit als deutsches Grundbedürfnis

Am Anfang der Gesprächsreihe, die die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, das Frank-Loeb-Institut an der RPTU Kaiserslautern-Landau und die Stiftung Hambacher Schloss gemeinsam ausrichten, steht eine grundsätzliche Einordnung des Themas. Unter dem programmatischen Titel „Keine Experimente!“ soll am 10. April über Sicherheit als deutsches Grundbedürfnis diskutiert werden. Bekanntlich handelt es sich hierbei um den Wahlkampfslogan von Konrad Adenauer zur Bundestagswahl im Jahr 1957, der bei den Wähler*innen tatsächlich Wirkung zeigte: Mit knapp über 50 Prozent der Stimmen erzielte die Union das bis heute höchste Wahlergebnis einer Partei bei einer Bundestagswahl.

„German Angst“

Stimmt also der Ruf der Deutschen, besonders sicherheitsbedürftig zu sein? Gibt es eine „German Angst“? Und wenn ja: Was sind die historischen und psychologischen Ursachen dafür? Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt. Warum herrscht dennoch so viel Verunsicherung? Wie entwickelte sich das individuelle und das kollektive Sicherheitsgefühl über die Jahrzehnte?
  • Historiker Eckart Conze ist zu Gast bei den Hambacher Gesprächen zum Thema "Sicherheit". © Uni-Marburg
Mit dem Historiker Eckart Conze wird ein ausgewiesener Experte Antworten auf diese und weitere Fragen zu geben versuchen. Conze ist Professor für Neueste Geschichte an der Philipps-Universität Marburg, wo die historische Sicherheitsforschung zu einem seiner Forschungsschwerpunkte zählt. Neben Publikationen zur „Sicherheit als Kultur“ sowie zur „Geschichte der Sicherheit“ hat er im Jahr 2009 eine vielbeachtete Geschichte der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis in die Gegenwart veröffentlicht mit dem Titel „Die Suche nach Sicherheit“. Indem Conze seine Fragestellungen bewusst von der Gegenwart aus formuliert, leisten seine Analysen stets auch Beiträge zum besseren Verständnis heutiger Entwicklungen. ‹


Hambacher Gespräch: „Keine Experimente!“ Sicherheit als deutsches Grundbedürfnis
10. April 2025, 19 Uhr, Hambacher Schloss
Eintritt frei, Anmeldung vorab per Mail an hambachergespraech@hambacher-schloss.de
hambacher-schloss.de
Bildnachweis:
Stefan Müller

Hambacher Schloss

Seit im Mai 1832 zum ersten Mal die schwarz-rot-goldene Fahne auf dem Kastanienberg bei Neustadt wehte, gilt das Hambacher Schloss als Wiege der deutschen Demokratie. Heute ist das Schloss eine nationale Gedenkstätte, die mit der Dauerausstellung „Hinauf, hinauf zum Schloss!“ interessante Einblicke in die deutsche (Demokratie-)Geschichte bietet. Bei Veranstaltungsreihen wie den Hambacher Gesprächen, dem Hambacher Disput oder dem Demokratie-Forum Hambacher Schloss sind regelmäßig renommierte Gäste vor Ort, die aktuelle politische Themen beleuchten und diskutieren. Abgerundet wird das Programm durch Sonderausstellungen, Kulturevents (Kabarett, Kindertheater und Konzerte ) und Gastveranstaltungen wie dem Hambacher Fest-Bankett. 2015 wurde die Gedenkstätte Hambacher Schloss als erst zweite Institution in Deutschland mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.
AdresseStiftung Hambacher Schloss // 67434 Neustadt an der Weinstraße // Telefon: 06321 926290 // E-Mail: info@hambacher-schloss.de
Öffnungszeitentäglich von 10 bis 18 Uhr (April bis Oktober) und von 11 bis 17 Uhr (November bis März)
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