Herr Holten, wann waren Sie zum ersten Mal im Neubau der Kunsthalle Mannheim und was war Ihr erster Eindruck?
Das war am Eröffnungswochenende, als der Neubau nur mit ausgesuchten Installationen präsentiert wurde, und dann später direkt bei der Jeff-Wall-Ausstellung. Ich fand den Bau sehr beeindruckend, aber am besten hat mir die Atmosphäre gefallen. Man hat gespürt: Hier freuen sich alle über diesen lichtdurchfluteten, neuen Museumsbau, und es herrscht Aufbruchsstimmung. In Zukunft wird es darum gehen, diesen Bau durch tolle Ausstellungen mit Leben zu füllen. Er wird den Rahmen bilden, aber die Kunst das eigentliche Gesprächsthema sein. Können Sie schon einen Ausblick auf das geben, was Sie sich vorgenommen haben?
Der Fokus des Hauses liegt ganz klar auf den Werken der klassischen Moderne. Mir ist es wichtig, neue Interpretationswege zu eröffnen — Kunstwerke werden immer im Kontext ihrer eigenen Zeit rezipiert. Außerdem ist es mir ein Anliegen, die Sammlung im Sinne dieser Perspektive weiterzuentwickeln und unsere globale Gegenwart in die Kunsthalle zu holen. Das finde ich besonders in einer multikulturellen Stadt wie Mannheim ganz essenziell. Sie erwähnen die Stadt: Der Neubau möchte durch seine Architektur sein urbanes Umfeld miteinbeziehen …
Ich bin seit jeher ein Fan von Kooperationen — und zwar nicht nur mit anderen Kulturinstitutionen, sondern generell mit anderen Akteuren in der Stadt und Orten, um eine Verbindung zur Stadtgesellschaft zu schaffen. In Baden-Baden waren das beispielsweise Casinos oder Hotels. Das soll nicht heißen, dass die Kunsthalle zur Multifunktionshalle wird: Die Kunst steht weiterhin an erster Stelle. Wie möchten Sie all jene überzeugen, die Berührungsängste vor einem Museumsbesuch haben?
Denen würde ich raten, einfach mal hereinzukommen, sich ins Atrium zu setzen und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Ohne einen Anspruch, irgendetwas verstehen zu wollen. Das Foyer ist frei für jeden zugänglich. Das ist Teil des neuen Museumskonzepts der Kunsthalle Mannheim, die ein offener Museumsbau ist — als Angebot für alle. Aktiv über die Schwelle treten muss natürlich jeder selbst. Was ist für Sie eine gelungene Ausstellung?
Darauf arbeiten wir als Ausstellungsmacher immer hin. Ich finde eine Ausstellung gelungen, wenn sie es schafft, Werke neu zu kombinieren; wenn sich ein neues Erleben einstellt und dadurch auch neues Wissen vermittelt wird. Im Idealfall ist dann der Besuch nicht mit dem Verlassen des Museumsbaus abgeschlossen, sondern wirkt noch Wochen später in den Besuchern nach.
Das war am Eröffnungswochenende, als der Neubau nur mit ausgesuchten Installationen präsentiert wurde, und dann später direkt bei der Jeff-Wall-Ausstellung. Ich fand den Bau sehr beeindruckend, aber am besten hat mir die Atmosphäre gefallen. Man hat gespürt: Hier freuen sich alle über diesen lichtdurchfluteten, neuen Museumsbau, und es herrscht Aufbruchsstimmung. In Zukunft wird es darum gehen, diesen Bau durch tolle Ausstellungen mit Leben zu füllen. Er wird den Rahmen bilden, aber die Kunst das eigentliche Gesprächsthema sein. Können Sie schon einen Ausblick auf das geben, was Sie sich vorgenommen haben?
Der Fokus des Hauses liegt ganz klar auf den Werken der klassischen Moderne. Mir ist es wichtig, neue Interpretationswege zu eröffnen — Kunstwerke werden immer im Kontext ihrer eigenen Zeit rezipiert. Außerdem ist es mir ein Anliegen, die Sammlung im Sinne dieser Perspektive weiterzuentwickeln und unsere globale Gegenwart in die Kunsthalle zu holen. Das finde ich besonders in einer multikulturellen Stadt wie Mannheim ganz essenziell. Sie erwähnen die Stadt: Der Neubau möchte durch seine Architektur sein urbanes Umfeld miteinbeziehen …
Ich bin seit jeher ein Fan von Kooperationen — und zwar nicht nur mit anderen Kulturinstitutionen, sondern generell mit anderen Akteuren in der Stadt und Orten, um eine Verbindung zur Stadtgesellschaft zu schaffen. In Baden-Baden waren das beispielsweise Casinos oder Hotels. Das soll nicht heißen, dass die Kunsthalle zur Multifunktionshalle wird: Die Kunst steht weiterhin an erster Stelle. Wie möchten Sie all jene überzeugen, die Berührungsängste vor einem Museumsbesuch haben?
Denen würde ich raten, einfach mal hereinzukommen, sich ins Atrium zu setzen und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Ohne einen Anspruch, irgendetwas verstehen zu wollen. Das Foyer ist frei für jeden zugänglich. Das ist Teil des neuen Museumskonzepts der Kunsthalle Mannheim, die ein offener Museumsbau ist — als Angebot für alle. Aktiv über die Schwelle treten muss natürlich jeder selbst. Was ist für Sie eine gelungene Ausstellung?
Darauf arbeiten wir als Ausstellungsmacher immer hin. Ich finde eine Ausstellung gelungen, wenn sie es schafft, Werke neu zu kombinieren; wenn sich ein neues Erleben einstellt und dadurch auch neues Wissen vermittelt wird. Im Idealfall ist dann der Besuch nicht mit dem Verlassen des Museumsbaus abgeschlossen, sondern wirkt noch Wochen später in den Besuchern nach.
Bildnachweis:
Sonja BellKunsthalle Mannheim
Die Kunsthalle Mannheim zählt mit ihren Spitzenwerken von Edouard Manet bis Francis Bacon und ihrem Skulpturenschwerpunkt zu den renommiertesten Sammlungen von deutscher und internationaler Kunst der Moderne und der Gegenwart. Hochkarätige Sonderschauen internationaler zeitgenössischer Kunst vervollständigen das Ausstellungsprogramm. Gezeigt werden sie im Kerngebäude, dem imposanten, frisch sanierten Jugendstilbau von Hermann Billing aus dem Jahre 1907. Bis 2017 entsteht außerdem ein zukunftsweisender Neubau, der die Ausstellungsfläche um rund 1.300 Quadratmetern erweitert.
AdresseKunsthalle Mannheim // Friedrichplatz 4 // 68165 Mannheim // Tel. 0621 293 6413 // kunsthalle@mannheim.de
ÖffnungszeitenDienstag bis Sonntag 10–18 Uhr, Mittwoch 10–20 Uhr, 1. Mittwoch im Monat 18-22 Uhr (freier Eintritt)
Infoskuma.art