› Ist Feminismus 2020 wirklich noch ein Thema?
Jaqueline Mellein: Na klar, Feminismus ist spätestens seit Beyoncé Knowles’ Song „Flawless“ im Jahr 2016 zur popkulturellen Bewegung avanciert. Weltweit nehmen die Proteste von Frauen zu, und sie fordern immer noch recht grundsätzliche Dinge: Selbstbestimmtheit, Sicherheit, Chancengleichheit.Und was bedeutet das konkret für Ludwigshafen?
Monika Schill: Ludwigshafen ist eine Stadt in Bewegung, eine Industriestadt mit einer kurzen, aber durchaus lebendigen Geschichte. Neben Hunderttausenden Arbeiter*innen aus der Region wurden in den 60er- und 70er-Jahren im großen Stile Gastarbeiter*innen aus aller Welt angeheuert. Von Anfang an gab es eine große Kluft zwischen den Schichten. Bis heute ist die soziale Frage hoch brisant für diese Stadt, in der Wirtschafts- und Einkommenssteuerkraft so stark wie kaum sonst auseinanderklaffen. Und mitten in ihrem Zentrum leben aktuell 85.000 Frauen und Mädchen, deren Alltag nicht unterschiedlicher sein könnte.
Das Festival möchte diese Vielfalt abbilden?
Schill: Ja, und es ist als Auftakt einer größeren Agenda zu verstehen. Das Festival findet im Rahmen der Kunst- und Kulturförderung „Tor 4“ der BASF zum Thema: „Wie geht Freiheit wirklich?“ statt. Das war für uns Ausgangspunkt, uns mit der Rolle von dasHaus als Kulturzentrum grundsätzlich zu beschäftigen. Schließlich soll dasHaus für alle in Ludwigshafen ein Ort der Freiheit und gleichzeitig auch Geborgenheit sein. So entstand die Idee, ein Festival zu veranstalten, das diese diversen Lebensrealitäten sichtbar macht und die Stadt in ihrer Vielfalt feiert. Wenn wir Angebote für die gesamte Stadtbevölkerung schaffen wollen, müssen wir Themen wie soziale Zugehörigkeit, Migrationserfahrungen und Religion unbedingt mitdenken und nachhaltig als Teil unserer Kulturarbeit etablieren. dasHaus als Kulturzentrum soll zum Ort der Begegnung und des Austauschs werden. Wer ist mit dabei?
Mellein: Fraueninitiativen, Vereine und Mehrgenerationenhäuser beispielsweise. Workshops, Diskussionsrunden und Begegnungsformate sollen den Alltag von Frauen und Mädchen innerhalb der Stadt sichtbar machen. Miteinander statt übereinander reden — und vor allem Zuhören ist das Motto. Wir möchten, dass die lauter werden, die sonst leicht überhört werden, und dass wir alle dabei etwas enger zusammenrücken. Können Sie schon einen Einblick ins Programm geben?
Mellein: Wir werden gemeinsam mit Frauen und Mädchen aus Ludwigshafen alte Kleidung zu neuen Lieblingsteilen in einem Upcycling-Workshop umnähen. Wir zeigen jungen Frauen, wie sie ihren eigenen Podcast starten können, um ihre Geschichten zu erzählen und sich an gesellschaftlichen Debatten zu beteiligen. Mit dem Mehrgenerationenhaus im Hemshof organisieren wir einen Flohmarkt, auf dem Frauen und Mädchen des Mehrgenerationenhauses eigens hergestellte Produkte verkaufen. Abends gibt es Lesungen und Livemusik von Künstlerinnen. ‹(F)empower Festival
27. bis 29. März 2020
Kulturzentrum dasHaus, Ludwigshafen
www.ludwigshafen.de/FempowerFest
Jaqueline Mellein: Na klar, Feminismus ist spätestens seit Beyoncé Knowles’ Song „Flawless“ im Jahr 2016 zur popkulturellen Bewegung avanciert. Weltweit nehmen die Proteste von Frauen zu, und sie fordern immer noch recht grundsätzliche Dinge: Selbstbestimmtheit, Sicherheit, Chancengleichheit.Und was bedeutet das konkret für Ludwigshafen?
Monika Schill: Ludwigshafen ist eine Stadt in Bewegung, eine Industriestadt mit einer kurzen, aber durchaus lebendigen Geschichte. Neben Hunderttausenden Arbeiter*innen aus der Region wurden in den 60er- und 70er-Jahren im großen Stile Gastarbeiter*innen aus aller Welt angeheuert. Von Anfang an gab es eine große Kluft zwischen den Schichten. Bis heute ist die soziale Frage hoch brisant für diese Stadt, in der Wirtschafts- und Einkommenssteuerkraft so stark wie kaum sonst auseinanderklaffen. Und mitten in ihrem Zentrum leben aktuell 85.000 Frauen und Mädchen, deren Alltag nicht unterschiedlicher sein könnte.
Schill: Ja, und es ist als Auftakt einer größeren Agenda zu verstehen. Das Festival findet im Rahmen der Kunst- und Kulturförderung „Tor 4“ der BASF zum Thema: „Wie geht Freiheit wirklich?“ statt. Das war für uns Ausgangspunkt, uns mit der Rolle von dasHaus als Kulturzentrum grundsätzlich zu beschäftigen. Schließlich soll dasHaus für alle in Ludwigshafen ein Ort der Freiheit und gleichzeitig auch Geborgenheit sein. So entstand die Idee, ein Festival zu veranstalten, das diese diversen Lebensrealitäten sichtbar macht und die Stadt in ihrer Vielfalt feiert. Wenn wir Angebote für die gesamte Stadtbevölkerung schaffen wollen, müssen wir Themen wie soziale Zugehörigkeit, Migrationserfahrungen und Religion unbedingt mitdenken und nachhaltig als Teil unserer Kulturarbeit etablieren. dasHaus als Kulturzentrum soll zum Ort der Begegnung und des Austauschs werden. Wer ist mit dabei?
Mellein: Fraueninitiativen, Vereine und Mehrgenerationenhäuser beispielsweise. Workshops, Diskussionsrunden und Begegnungsformate sollen den Alltag von Frauen und Mädchen innerhalb der Stadt sichtbar machen. Miteinander statt übereinander reden — und vor allem Zuhören ist das Motto. Wir möchten, dass die lauter werden, die sonst leicht überhört werden, und dass wir alle dabei etwas enger zusammenrücken. Können Sie schon einen Einblick ins Programm geben?
Mellein: Wir werden gemeinsam mit Frauen und Mädchen aus Ludwigshafen alte Kleidung zu neuen Lieblingsteilen in einem Upcycling-Workshop umnähen. Wir zeigen jungen Frauen, wie sie ihren eigenen Podcast starten können, um ihre Geschichten zu erzählen und sich an gesellschaftlichen Debatten zu beteiligen. Mit dem Mehrgenerationenhaus im Hemshof organisieren wir einen Flohmarkt, auf dem Frauen und Mädchen des Mehrgenerationenhauses eigens hergestellte Produkte verkaufen. Abends gibt es Lesungen und Livemusik von Künstlerinnen. ‹(F)empower Festival
27. bis 29. März 2020
Kulturzentrum dasHaus, Ludwigshafen
www.ludwigshafen.de/FempowerFest
Kulturbüro Ludwigshafen
Das Kulturbüro der Stadt Ludwigshafen ist ein kommunaler Kulturverbund mit einem breiten Aufgabenspektrum rund um die Themen Kunst und Kultur. Es agiert als Inkubator, Motor und Wegbegleiter für kulturelle Prozesse im urbanen Raum und fördert lokale Künstlerinnen und Künstler, Projekte und Initiativen, kulturelle Gruppen und Vereine in den Bereichen Musik, Theater, Kabarett, Bildende Kunst, Literatur und Medien. Besonderes Augenmerk liegt auf den Akteurinnen und Akteuren der freien Szenen, für die das Kulturbüro Plattformen für Austausch und innovatives Kulturschaffen bietet. Das Kulturbüro fungiert darüber hinaus als Veranstalter mehrerer Festivals und Betreiber des Kulturzentrums dasHaus.
AdresseKulturbüro Ludwigshafen // Bahnhofstraße 30 // 67059 Ludwigshafen // Telefon: 0621 504-2943 // E-Mail: monika.schill@ludwigshafen.de // Leitung: Monika Schill
Infoswww.ludwigshafen.de